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Wer hat Angst vorm schwarzen Mann? Die Instrumentalisierung der Angst im Stasi-Staat

Ringvorlesung "Wie schmeckte die DDR?"

Veranstaltungsreihe in Kooperation mit dem Freistaat Sachsen, der TU Dresden und dem Stadtmuseum Dresden

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Details

Artikel und Bücher sind über die DDR geschrieben worden, einzelne Aspekte des Systems wurden intensiv analysiert und trotzdem hat man das Gefühl, dass sich das Phänomen „DDR“ einer gerechten Wahrnehmung zunehmend entzieht.

Einerseits neigt ein Großteil der ehemaligen DDR-Bürger zur Verklärung der Vergangenheit. Im Verhältnis zur Gegenwart scheint dann die Vergangenheit ein geradezu erstrebenswerter Zustand gewesen zu sein. Andererseits legt die Bewertung und Aufarbeitung der DDR ihren Fokus auf die verdrängten Teile der Diktaturerfahrung. Sie will und soll bewusst machen, wie verbrecherisch geschlossene Systeme werden können, wenn jede Form einer externen Normierung verloren geht. Wenn man als ehemaliger DDR-Bürger ausschließlich mit diesen Fakten konfrontiert und identifiziert wird, fühlt man sich missverstanden.

Beide Haltungen: Relativierung und Dämonisierung, präsentieren die extremen Pole des Umganges mit der DDR-Erfahrung. Sie werden dem damaligen Alltagserleben nicht gerecht. Nicht jeder lebte in ständiger Angst und dem Bewusstsein des totalen Überwachungsstaates. Das DDR-System war ein Ideologieschwellensystem, das besonders aktiv wurde, wenn man sich nicht systemkonform verhielt. Dann offenbarte es allerdings alle Dimensionen

eines totalitären Staates. Die (Lebens)Kunst des Einzelnen bestand darin, minimale Kompromisslinien zu finden und nicht vorauseilenden Gehorsam zu leisten. Deshalb wird es notwendig, Gewissenserforschung zu betreiben und sich zu erinnern, wie die DDR war und wie sie erlebt wurde.

Wir sollten beginnen, uns unsere Biographien zu erzählen!

Konrad Felber ist Leiter der Dresdner Außenstelle der Stasi-Unterlagenbehörde. Bis zur Wende war Konrad Felber Handwerksmeister im elterlichen Betrieb. Als Gründungsmitglied der Deutschen Forumpartei war Felber seit 18. März 1990 Mitglied der ersten frei gewählten Volkskammer und seit Oktober 1990 Mitglied des ersten gemeinsamen Bundestages. In diesen Funktionen war Felber Mitglied des Kontrollausschusses zur Auflösung des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR. Seit 1991 ist Felber in verschiedenen Funktionen für den Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der DDR (BStU) tätig.

Michael Beleites (Jg. 1964), geboren in Halle/Saale, aufgewachsen in Trebnitz bei Zeitz. In den Jahren 1981 bis 1987 absolvierte er eine Berufsausbildung und Tätigkeit als Zoologischer Präparator am Naturkundemuseum in Gera. Seit 1982 engagierte er sich in überregionalen Initiativen der kirchlichen Friedens- und Umweltbewegung. Seit 1986 recherierte er zu den ökologischen und gesundheitlichen Folgen des Uranabbaus der SDAG Wismut und stellte 1988 Dokumentation "Pechblende - Der Uranbergbau in der DDR und seine Folgen" fertig. Insbesondere aufgrund dieser Aktivitäten wurde Beleites von 1982 bis 1989 durch die Stasi verfolgt (OV "Entomologe").

In den Jahren 1989/90 war er Mitglied des Geraer Bürgerkomitees zur Stasi-Auflösung, ab Februar 1990 Berater des Neuen Forum am Zentralen Runden Tisch in Berlin. Im Juni 1990 gründete er mit Gleichgesinnten Greenpeace DDR e.V..

Er setzte sich engagiert für einen Zugang der Öffentlichkeit zu den Stasi-Akten ein. In der den Jahren 1990 bis 1992 veröffentlichte er "Untergrund" und "Altlast Wismut". Zudem nahm er ein Landwirtschaftsstudium auf. Seit dem Jahr 2000 ist Beleites Sächsischer Landesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen.

Die Ringvorlesung findet zunächst bis zum 3. Februar 2009, immer Dienstag um 20.00 Uhr, im Festsaal des Stadtmuseums Dresden statt. Auf Wunsch senden wir Ihnen gern den Flyer zur Reihe mit allen Terminen und Themen in der Übersicht zu.

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Veranstaltungsort

Stadtmuseum Dresden, Wilsdruffer Straße 2, 01067 Dresden, Eingang: Landhausstraße

Referentinnen und Referenten

  • Konrad Felber
    • Dresden
  • Leiter der Außenstelle Dresden des BStUMichael Beleites
    • Dresden
  • Sächsischer Landesbeauftragte für Stasi-Unterlagen
    • Bürgerrechtler

Publikation

Über die Instrumentalisierung der Angst im Stasi-Staat: Wie schmeckte die DDR?
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Kontakt

Dr. Joachim Klose

Dr. Joachim Klose

Landesbeauftragter für die Bundeshauptstadt Berlin, Leiter des Politischen Bildungsforums Berlin und Leiter Grundlagenforum

joachim.klose@kas.de 030/26996-3253 030/26996-53253
Wer hat Angst vorm schwarzen Mann? Die Instrumentalisierung der Angst im Stasi-Staat

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Partner

Stadtmuseum Dresden
Freistaat Sachsen
Technische Universität Dresden