Am 13. Februar 2019, organisierte das Network of South Sudanese Civil Society Organizations in Uganda (NoSSCOU) gemeinsam mit der DHORAN Foundation und der Konrad-Adenauer Stiftung einen interkulturellen Dialog über nationale Identität und Einheit in Vielfalt im Südsudan.
Zu Beginn der Veranstaltung wies Jackie Betamuliza, eine Friedensaktivistin und Moderatorin des Dialogs, darauf hin, dass diese Veranstaltung dazu dient eine Plattform zu schaffen, voneinander zu lernen, einander zu verstehen und gemeinsam zu diskutieren, wie Kultur den Friedensprozess im Südsudan unterstützen kann. Wie sehr Tesloach Thon von der DHORAN Foundation diese Plattform schätzt, betonte er, da die Vision von DHORAN ist „die eigenen Fähigkeiten zu nutzen, um unser Land zu retten und um zusammenzukommen als größere Gruppe für kollektives Handeln“.
Ein sehr eindrücklicher Beitrag zu dem Thema lieferte Emily Drani von der Cross-Cultural Foundation in Uganda. Sie bemerkte, wie wichtig es sei anzuerkennen, dass „jede Kultur zählt, keine Kultur ist besser als eine andere.“ Da 64 ethnische Gruppen im Südsudan leben, könne das jüngste Land der Welt nicht „vor Vielfalt wegrennen“ und sollte Diversität als Stärke nutzen. Um verschiedene ethnische Gruppen zu leiten, ist interkultureller Dialog essentiell: „Wir müssen lernen anderen zuzuhören und einander zu respektieren, um an unserer gemeinsamen Vision, dem Frieden für Südsudan, zu arbeiten“, erklärte Frau Drani. Gemeinsamkeiten wie die Erfahrungen in der Kolonialzeit und des Bürgerkriegs und der Wunsch eines jeden, sein eigenes kulturelles Erbe zu bewahren, bringe die verschiedenen Ethnien Südsudans zusammen, um eine nationale Identität zu bilden. Um interkulturellen Dialog effektiv im Friedensprozess zu nutzen, betonte Frau Drani die Bedeutung stabiler kultureller und religiöser Institutionen, von Nicht-Regierungsorganisationen (NRO), den Medien um Raum für Dialog zu schaffen und Regierungskräfte zur Verantwortung zu ziehen und der Notwendigkeit die Jugend einzubeziehen.
Anschließend behandelten vier Experten aus verschiedenen Bereichen in einer Diskussionsrunde die fundamentalen Fragen wie Kultur ein Instrument für Gewalt werden konnte und wie Kultur nun genutzt werden kann, um die verschiedenen Ethnien im Südsudan als vereinte Bürger zusammenzubringen, um den Friedensprozess zu unterstützen.
Zuerst, betonten die Redner, dass es kein grundsätzlich ethnisches Problem zwischen den verschiedenen Gruppen im Südsudan gibt, was interkulturelle Ehen und friedliche Koexistenz beweisen. Eines der Hauptprobleme sei eher „die Militarisierung von nahezu allem im Südsudan“, was die Entwicklung des Südsudans negativ beeinflusste, erklärte James Lony Ngundeng, ein Spezialist von Kulturen des Südsudans. Michael Ariamba, eine traditionelle Führungspersönlichkeit im Südsudan, erläuterte, wie Kulturen von politischen Eliten genutzt wurden, um ihre eigenen Ideologien zu unterstützen. Clement Maring Samuel, ein unabhängiger Wissenschaftler, betonte, dass die koloniale Geschichte des Landes „Kultur gedämpft und zum Schweigen gebracht hat“. Außerdem verwies er auf Probleme kultureller Arroganz, Stolz und Erhabenheit und die Notwendigkeit die Augen zu öffnen für kulturelle Traditionen und Praktiken, die den Frieden hemmen.
Da Südsudanesen laut Herrn Ngundeng „kulturell orientierte Menschen“ sind, kann Kultur als Instrument für Frieden genutzt werden. Auch Monika Kiir von der South Sudan Women Building Association unterstützte diese Aussage und erzählte von der Kraft, Kultur mit Mitteln wie Kunst, Tanzen und Musik zu erklären. Es hilft den Kindern die positiven Werte ihre Kultur zu leben und kann ihnen die Notwendigkeit, andere Kulturen zu respektieren, vermitteln. Herr Ariambe betonte, dass traditionelle Führungspersönlichkeiten „Wege finden müssen, Kultur zu lehren, sodass Menschen in Einheit & Frieden leben“ und ihre Reichweite auf der lokalen Ebene nutzen müssen. Besonders NRO und die Jugend sind wichtige Stakeholder, die in einem Dialog eingeschlossen werden müssen. Herr Samuel unterstrich, dass „wir lernen müssen zwischen Politik und Kultur zu differenzieren“. Außerdem betonte er, dass politischer Wille und verschiedene Methoden um Menschen zu sensitivieren als Voraussetzungen für interkulturellen Dialog und Frieden im Südsudan gelten.
In einer abschließenden angeregten Diskussion mit dem Publikum, bemerkten die Zuschauer die Notwendigkeit der ökonomischen Verbesserung, damit Menschen, die unter Armut leiden, nicht leicht zu manipulieren sind. Außerdem wurden die Rolle religiöser Organisationen und die Integration südsudanesischer Flüchtlinge, die laut einem Zuschauer „mit einer anderen Kultur heimkehren“, diskutiert.
verfasst von Madita Schulte
Bereitgestellt von
Auslandsbüro Uganda und Südsudan
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