განხილვა
Details
Im Jahr 2024 feiern wir Sergei Paradjanov, einen der bedeutendsten und innovativsten Filmregisseure des letzten Jahrhunderts. Doch Paradjanov war immer mehr als nur ein Filmemacher – er war auch eine enorm wichtige Figur für das kulturelle Selbstverständnis des Südkaukasus. Obwohl er in seinen Filmen kulturelle Erzählungen und traditionelle Symbolik aufgreift, ist es unmöglich, ihn auf eine einheitliche Identität festzulegen, sei es armenisch, georgisch oder sogar ukrainisch. Paradjanov bewegte sich zeitlebens in politischen, kulturellen, zeitlichen und geschlechtsspezifischen Dimensionen. Seine Werke und er selbst als öffentliche Figur zeichnen sich durch ihre transgressive, performative und transformative Kraft aus. Sie zeugen nicht nur vom transformativen Potenzial der Künste, sondern illustrieren auch, wie (transkulturelle) Identitäten geschaffen und neu verhandelt werden können.
Diese Aspekte werden in der Podiumsdiskussion „Das Künstliche einsetzen. Paradjanovs performatives Potenzial“ im Rahmen der Reihe „Re-Locating Identity. Armenien im Südkaukasus“ aufgegriffen, die von der Konrad-Adenauer-Stiftung und dem Goethe-Zentrum Jerewan initiiert wurde. Zum ersten Mal wird die transformative und performative Kraft von Paradjanovs Werk und Person in den Kontext der Fragen zur (Neu)bildung kultureller Identität gestellt. Wie spielt Paradjanov mit kultureller Symbolik und Motiven? Wie überschreitet er den Kontext des „Eigenen“ und stellt so nationale, aber auch Geschlechterrollen in Frage? Schließlich, inwiefern kann Paradjanov als Leitfigur einer gemeinsamen, transkulturellen Identität verstanden werden?
Die Veranstaltung wird in armenischer und englischer Sprache mit Simultanübersetzung abgehalten.