KI-gesteuerte Robotik entwickelt sich zu einem zentralen Wettbewerbsfaktor mit weitreichenden wirtschaftlichen und geopolitischen Auswirkungen. Die Fähigkeit, intelligente Roboter zu entwickeln und zu produzieren, ist für die Zukunftsfähigkeit hochindustrialisierter Volkswirtschaften entscheidend. Deutschland hat das Potenzial, eine führende Rolle in der KI-Robotik einzunehmen. Mit der gezielten Förderung eines wettbewerblichen Rahmens können daraus neue Wachstumsimpulse entstehen. Deutschland besitzt zwar eine solide Ausgangsbasis, muss jedoch seine Innovationskraft erheblich ausbauen, um international wettbewerbsfähig zu bleiben.
Die zunehmende Integration von KI in Robotersysteme hebt deren Fähigkeiten auf ein völlig neues Niveau. Während in der Industrie bereits autonome Roboter für präzise Fertigungsaufgaben wie Schweißen oder Lackieren eingesetzt werden, treiben das Militär und der Sicherheitssektor die Entwicklung von autonomen Drohnen und Verteidigungssystemen voran. Auch im Alltag halten KI-gesteuerte Roboter Einzug – sei es in der Pflege, in der Haushaltsunterstützung oder im Transportwesen. Ihre wirtschaftliche Bedeutung wächst stetig, insbesondere da sie zur Krisenresilienz beitragen, dem Fachkräftemangel entgegenwirken und die heimische Produktion durch Automatisierung und Recyclingprozesse unabhängiger von globalen Lieferketten machen können.
Ein wichtiger Fortschritt in der KI-Robotik ist „Embodied AI“ – also KI, die durch direkte Interaktion mit der realen Welt lernt und sich verbessert. Damit Roboter ihre Umgebung besser wahrnehmen und sich präziser bewegen können, sind neue Entwicklungen in Mikroelektronik, Sensoren und Maschinenbau nötig. Gleichzeitig hilft die Robotik dabei, KI weiterzuentwickeln, da Roboter im echten Einsatz viele Herausforderungen für maschinelles Lernen und schnelle Entscheidungsfindung bieten, die neue und bessere Algorithmen erfordern.
Weltweit investieren Unternehmen und Staaten massiv in die KI-Robotik, insbesondere die USA und China. Deutschland hat eine starke Ausgangsposition, muss jedoch seine Innovationskraft und industrielle Umsetzung erheblich ausbauen, um im geoökonomischen Wettbewerb an der Spitze mitzuwirken. Dafür braucht es mehr Freiraum für marktwirtschaftliche Kräfte und innovationsfreundliche Rahmenbedingungen – ähnlich einem Reallabor, in dem Forschung, Entwicklung und Anwendung miteinander vernetzt vorangetrieben werden. So kann die KI-Robotik wirtschaftlich skaliert und breit nutzbar gemacht werden.
Dies erfordert unter anderem vereinfachte regulatorische Rahmenbedingungen, besseren Zugang zu Datenressourcen, stärkere digitale Souveränität sowie eine gezielte Bildungs- und Forschungsförderung. Gleichzeitig muss eine unternehmerische Mentalität mit mehr Risikobereitschaft und Innovationsfreiheit etabliert werden, ohne dabei gesellschaftlich relevante Aspekte wie Datenschutz, Ethik und Sicherheit zu vernachlässigen.
Der AI Action Summit in Paris hat verdeutlicht, dass KI-Robotik nicht nur ökonomische, sondern auch geopolitische Implikationen hat. Wer in dieser Technologie führend ist, kann seine wirtschaftliche und militärische Position stärken. Deutschland sollte sich daher aktiv an der Entwicklung beteiligen, um nicht nur als Marktteilnehmer, sondern als Gestalter der technologischen Zukunft aufzutreten. Andernfalls droht der Anschluss an die internationale Spitze verloren zu gehen – mit weitreichenden Folgen für Wohlstand, Sicherheit und geopolitischen Einfluss.
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Die Reihe informiert in konzentrierter Form über Analysen der Konrad-Adenauer-Stiftung zu relevanten aktuellen Themen. Die einzelnen Ausgaben stellen zentrale Ergebnisse und Empfehlungen eigener und externer Expertinnen und Experten vor, bieten Kurzanalysen von rund fünf Seiten und nennen KAS-Ansprechpartnerinnen.