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보고서

Ökologische Katastrophe im Chaco

Susanne Hess-Kalcher
Paraguay erlebt derzeit im unteren Chacogebiet eine ökologische Katastrophe ungeahnten Ausmasses. Durch Fehlplanungen und ein durch sträfliche Versäumnisse und Korruption paralysiertes Verwaltungshandeln ist es nicht zu einem ordnungsgemäßen Ausbau des für das Land wichtigen Rio Pilcomayo gekommen, sondern zu einer zunehmenden Flußaustrocknung - mit verheerenden Konsequenzen für Flora und Fauna, aber auch für die Viehwirtschaft.

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Schon seit Jahren befindet sich ein großer Teil des Chacogebietes in einer ökologisch prekären Lage. Hinzu kommt jetzt auch noch die Gefahr wachsender Wüstenbildung. Argentinien hat vor einigen Jahren begonnen im Rahmen eines bilateralen Abkommens den Rio Pilcomayo auszubauen und somit in gleiche Teile aufzuteilen, damit beide Länder von dem Fluß einen Nutzen ziehen können., Paraguay hat es freilich versäumt, seine Kanäle ordentlich auszubauen, was eine nahezu gänzliche Zuleitung des Flusses auf die argentinische Seite zur Folge hatte.

Das paraguayische Flußbett (ab bolivianischer Grenze) des Rio Pilcomayo ist heute nur noch 60 km lang. Vor 60 Jahren erreichte der Fluß noch Asunción und dehnte sich auf 1.650 km aus.

Verheerende Konsequenzen blieben nicht aus. Die Region des Pilcomayos ist bekannt für eine reiche Flora und Fauna, in der zahlreiche Tierarten leben, die nunmehr durch unkontrolliertes Jagen und durch das ökologische Desaster der Flussaustrocknung vom Aussterben bedroht sind.

Den Tieren fehlt jegliche Überlebenschance. Selbst Naturteiche, die normalerweise vom Fluß gespeist wurden, verwandeln sich in Schlammtümpel, in denen Fische keinen Lebensraum mehr haben. Im August wurde damit angefangen, 2.500 Krokodile - mit Genehmigung des Umweltministeriums - kontrolliert zu jagen; allerdings sind Feuerwaffen nicht erlaubt. Da alleine auf einer der betroffenen Farmen im Chaco 25.000 dieser Reptilien in einer gefährdet sind, macht die zur Tötung freigegebene Quote somit nur 10% der tatsächlich vom Aussterben bedrohten "Yacarés" (Krokodile) aus.

Zur Vermeidung der barbarischen Jagdmethoden (Erschlagen der Tietre mit Holzhämmern) wäre dringend Hilfe und logistische Unterstützung des World Wildlife Fund oder durch Greenpeace erforderlich. Leider ist das Problem bisher noch nicht genügend ins Bewusstsein der internationalen Öffentlichkeit gerückt worden.

Proteste aus der Zivilbevölkerung gegen die Maßnahmen des Ministeriums ließen nicht lange auf sich warten, zumal es Alternativen wie die Umsiedlung der bedrohten Tierarten gibt. Ein Tierschutzverein ging vor Gericht und die "kontrollierte" Jagd wurde für einige Tage eingestellt.

Doch auch bei der Umsiedlung in ungefährdete Gebiete um die Staudämme Yacyretá und Itaipú sind hohe Verluste nicht zu vermeiden, da die erforderliche Infrastruktur für schonendes Einfangen und gefahrlosen Transport - speziell für die ausgewachsenen Tiere - nicht vorhanden ist. Von der Regierung wurde erwartet, die untere Chacozone als Notstandsgebiet zu erklären. Internationale Organisationen wurden aufgerufen, Bei der Bewältigung der Umweltkatastrophe zu helfen. Im übrigen wurden wieder Forderungen laut, wirksame Vorkehrungen für künftige Trockenperioden zu treffen.

Vor zunehmende Probleme sieht sich in diesem Zusammenhang auch die Viehwirtschaft gestellt.. Bedingt durch die veränderte ökologische Situation und die entstehende Trockenheit im unteren Chacogebiet, ging der Viehbestand dieses Gebietes bereits um 15% zurück. 30 - 40% der Viehproduzenten verließen bereits das betroffene Gebiet. Die Austrocknung des Gebietes und die fortschreitende Wüstenbildung bleiben nicht aus. Bisher blieb die Regierung - wie schon in vielen anderen Politikbereichen - untätig. Immerhin sind 62% des paraguayischen Territoriums betroffen, also ein ganzes Ökosystem. Zwischenzeitlich sind zudem auch kleinere Produzenten mit geringen Finanzmitteln gezwungen, ihre Farmen aufzugeben.

Die Paraguayische Landwirtschaftsorganisation will nun eine Pilcomayo-Stiftung ins Leben rufen. Der Hauptzweck soll die Akquisition externer Finanzmittel sein, um den Rückfluss von mindestens 50% des Wassers in paraguayisches Territorium zu sichern. Die Aushebung eines neuen Wasserkanals könnte eine akzeptable Verteilung des Wassers gewährleisten.

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