자산 발행인

보고서

Regierungswechsel in Polen

Roland Freudenstein
Die Parlamentswahlen vom 23. September haben den postkommunistischen Sozialdemokraten vom Bündnis der Demokratischen Linken (SLD) und der kleinen Union der Arbeit (UP) zwar einen haushohen Sieg beschert, aber nicht die absolute Mehrheit. Deswegen koalieren sie unter Premier Leszek Miller mit der strukturkonservativen Bauernpartei (PSL).

자산 발행인



Dieser Wahlsieg war lange erwartet: die Vorgängerregierung der Wahlaktion Solidarnosc (AWS) unter Premier Jerzy Buzek seit 1997, bis 2000 in Koalition mit der zentristischen Freiheitsunion (UW), seitdem Minderheitsregierung, hatte zwar bitter nötige Reformen in Verwaltung, Bildung, Renten- und Gesundheitswesen mutig angepackt. Doch nur die Rentenreform kann als gelungen bezeichnet werden, die Verwaltungs- und Bildungsreformen blieben auf halbem Wege stehen, und die Gesundheitsreform wurde zum Fiasko.

Häufige Gegensätze zwischen der gewerkschaftlich dominierten Parlamentsfraktion und der Regierung in wirtschaftlichen Fragen, sowie Korruptionsskandale machten dem Premier gegen Ende der Legislaturperiode immer mehr zu schaffen. Die beiden aus der antikommunistischen Widerstandsbewegung "Solidarnosc" der 80er Jahre hervor gegangenen Gruppierungen, die AWS wie die UW, verfehlten den Einzug in den neuen Sejm.

Vier neue Gruppierungen finden sich seit dem im Parlament, von denen nur eine zweifelsfrei bürgerlich-zentristisch bzw. liberalkonservativ genannt werden kann: die Bürgerplattform (PO) aus Teilen der UW und der AWS unter dem Vorsitz von Maciej Plazynski, die Wirtschaftsliberalismus mit gemäßigtem Wertekonservatismus und einem amerikanisierten Parteienverständnis kombiniert.

Recht und Gerechtigkeit (PiS) unter den Zwillingsbrüdern Lech und Jaroslaw Kaczynski ist oberflächlich gesehen eine Law-and-Order-Partei, hat aber auch tiefe Aversionen gegen ausländisches Kapital, Dezentralisierung und die Europäische Integration. Die Liga Polnischer Familien (LPR) ist eine ultra-nationalklerikale Gruppierung mit antisemitischen antieuropäischen und antideutschen Tendenzen, während die "Samoobrona" (Selbstverteidigung) unter dem durch gewalttätige Straßenblockaden bekannt gewordenen Bauernführer Andrzej Lepper einen klaren Fall von radikaler Protestpartei darstellt.

Der große Erfolg populistischer Programme aller Schattierungen reflektiert die Unzufriedenheit der Wähler über wachsende Arbeitslosigkeit, Kriminalität, Korruption und den Gegensatz zwischen Arm und Reich - also die wesentlichen Begleiterscheinungen der Transformation. Dennoch ist das Wahlergebnis kein Grund, Polens baldigen EU-Beitritt in Frage zu stellen.

Die neue Regierung hat die selben strategischen Ziele wie die alte: die Modernisierung Polens und seinen schnellst möglichen Beitritt zur EU, mit Elementen sozialen Ausgleichs. Zwar kommt dazu die schwierige Aufgabe, ein enormes Haushaltsloch für 2002 durch Budgetkürzungen zu stopfen, doch ist die Wirtschafts- und Finanzpolitik im Kabinett Miller nicht in schlechten Händen.

Die neue Regierung wird versuchen, die Rechtsangleichung an die EU und die Beitrittsverhandlungen zu beschleunigen. Auch das Verhältnis zu Deutschland soll verbessert werden. Der EU-Beitritt Polens ist durch das Wahlergebnis vom 23. September nicht gefährdet.


abgegebene Stimmen


Sitzverteilung Sejm

자산 발행인

직원소개

Dr. Angelika Klein

Dr

Leiterin der Abteilung Stabsstelle Evaluierung

angelika.klein@kas.de +49 30 26996-3435

comment-portlet

자산 발행인

자산 발행인

이 시리즈에 대해

콘라드-아데나워-재단은 5대륙 70여개 국가에 해외 대표부를 두고 활동하고 있습니다. 재단 대표부의 현지 직원들은 그들이 활동하고 있는 국가의 새로운 사건들과 장기적인 발전 전망에 대한 정보를 신속하게 보고합니다. “국가 보고서”는 콘라드-아데나워-재단 웹 사이트를 활용하는 사용자에게 독점적인 분석과 평가 그리고 배경에 대한 정보를 제공합니다.

주문 정보

erscheinungsort

Sankt Augustin Deutschland