자산 발행인

행사 보고서

„Chancen für alle!“

„Besonders in den letzten Jahren ist die Erkenntnis gewachsen, dass Deutschlands Sozialsystem dringend reformiert werden muss“, sagte Dr. Reinhard Marx, Erzbischof von München und Freising.

자산 발행인

/documents/252038/253255/bischof2.jpg/3a22e27f-6fbe-e5da-5e7f-c3a134b95ef4
Dr. Reinhard Marx, Erzbischof von München und Freising

Der Bischof erörterte in seinem Vortrag, ob das Konzept des bedingungslosen Grundeinkommens mit der abendländischen, katholischen Soziallehre in Einklang zu bringen ist. In der Akademie der Konrad-Adenauer-Stiftung hatten sich rund 200 Menschen versammelt, um über die Idee des Grundeinkommens zu debattieren. Dieses Konzept schlägt vor, dass der Staat jedem Bürger eine gleich hohe finanzielle Zuwendung gibt, ohne eine Gegenleistung zu erwarten. Je nach Modell des Grundeinkommens, wird eine unterschiedliche Summe berechnet – von 420 Euro bis hin zu 1500 Euro im Monat.

Professor Dr. Bernhard Vogel hatte in seiner Einführung bereits auf veränderte Situationen in der Gesellschaft hingewiesen. Globalisierung, Arbeitslosigkeit oder die Vereinbarkeit von Familie und Beruf seien Themen, welche die Bedingungen des Sozialstaates verändert hätten. „Die Idee des Grundeinkommens bietet eine Chance, sich über die Herausforderungen des bestehenden Sozialsystems auseinanderzusetzen“, so Bernhard Vogel.

/documents/252038/253255/vogel.jpg/d8801e18-5059-b7fa-00cb-3e071c7680ce
Professor Dr. Bernhard Vogel, Ehrenvorsitzender der Konrad-Adenauer-Stiftung

„Die Idee des Grundeinkommens hat eine hohe Anziehungskraft, aber mich beschleicht sie mit Skepsis. Ich glaube nicht, dass sie ein Allheilmittel für alle Probleme ist“, sagte der Erzbischof. Vorrangige Ziele des bedingungslosen Einkommens sind der Kampf gegen verdeckte Armut und Arbeitslosigkeit, die Existenzsicherung ohne Teilhabe am Arbeitsmarkt sowie der Abbau von Bürokratie im Sozialsystem.

Aus Sicht der katholischen Soziallehre sei es Aufgabe des Staates Gerechtigkeit möglich zu machen. „Das Leitmotiv für die Weiterentwicklung des Sozialstaates muss die Beteiligungsgerechtigkeit sein – Chancen für alle“, betonte der Erzbischof und führte weiter aus „bei der Hilfe zur Selbsthilfe hat Hartz IV ganz klar nicht zum Ziel geführt.“ Der Staat müsse Instrumente schaffen, die es jedem Einzelnen ermöglichen, sich zu entwickeln und seine Fähigkeiten zum Wohl der gesamten Gesellschaft einzubringen.

Die Idee des Grundeinkommens würde die Gefahr bergen, dass die Gesellschaft stillgelegt werden und der Leistungsanreiz erlahmen könnte, so der Erzbischof. „Es scheint mir nicht der Weg zu mehr Beteiligungsgerechtigkeit zu sein.“

/documents/252038/253252/Publikum.JPG/78f5746f-7342-20d9-617a-b36b02cfb543
Rund 200 Menschen kamen in die Akademie Konrad-Adenauer-Stiftung in Berlin, um an der Veranstaltung teilzunehmen.

„Die Idee der Pauschalisierung scheint mir beim Grundeinkommen problematisch zu sein“, sagte Andreas Storm, Staatssekretär im Bundesministerium für Arbeit, in der abschließenden Podiumsdiskussion. Für besondere Situationen, wie für Menschen mit Behinderungen, würde man trotz Grundeinkommen individuelle Lösungen brauchen. Der Bürokratieabbau wäre nur teilweise gegeben, so Storm.

/documents/252038/253255/modert.jpg/70d7a256-2099-eb96-fc54-180515995704
(v.l.) Erzbischof Reinhard Marx, Moderatorin und freie Journalistin Dr. Ursula Weidenfeld und Andreas Storm, Staatssekretär im Bundesministerium für Arbeit und Soziales

Dr. Gerhard Kruip, Professor für Christliche Anthropologie an der Uni Mainz, sprach die Unberechenbarkeit der finanziellen Belastungen für den Staat an. „Noch vor drei Jahren hatten wir keine Finanzkrise erwartet. Wir haben heute viel weniger Spielraum, was die Finanzierung eines solchen Konzepts angeht.“

/documents/252038/253255/kruip.jpg/514ed0bb-26e9-7593-99cb-72addc02ccd3
Professor Dr. Gerhard Kruip, Lehrstuhl für Christliche Anthropologie und Sozialethik an der Universität Mainz

Dr. Joachim Fetzer, Vorstand des Deutschen Netzwerk Wirtschaftsethik, vertrat das Konzept des solidarischen Bürgergelds, eine Form von Grundeinkommen. Er kritisierte, dass bei der Debatte alle Grundeinkommensmodelle in einen Topf geworfen würden. Wenn man sich für ein Modell entscheiden sollte, wo die Steuersätze nicht zu hoch sein sollen, dann würde man nicht von einem existenzsichernden Grundeinkommen sprechen, so Fetzer. „In jedem Fall lohnt es sich über eine grundlegende Veränderung unseres Sozialsystems nachzudenken.“

/documents/252038/253255/fetzer.jpg/0d2a3d4d-0930-8e27-b88e-3e0df5f1d849
Dr. Joachim Fetzer, Vorstand des Deutschen Netzwerk Wirtschaftsethik e. V.

자산 발행인

개별주제
2007년 3월 28일
더 보기

comment-portlet

자산 발행인

자산 발행인

이 시리즈에 대해

콘라드-아데나워-재단은 자체의 교육원, 교육센터, 해외대표부 등을 통해 매년 수천개가 넘는 다양한 주제의 행사를 진행하고 있습니다. www.kas.de 에서는 귀하에게 선정된 콘퍼런스, 이벤트, 심포지엄 등에 관한 정보를 신속하게 그리고 독점적으로 제공합니다. 이 웹사이트를 통해 귀하는 행사의 요약된 내용 뿐 아니라 사진, 강연원고, 비디오 녹화 또는 오디오 녹음과 같은 추가자료들을 접할 수 있습니다.

주문 정보

erscheinungsort

Berlin Deutschland