행사 보고서
Zu Beginn der Veranstaltung begrüßte Ralf Altenhof (Leiter der KAS Bremen) die trotz des guten Wetters zahlreich erschienenen Gäste. Auf Grund von Vorkommnissen in jüngster Vergangenheit wie der Forderung von EU-Parlamentariern nach einer Aussetzung der Türkei-Beitrittsgespräche oder der angekündigte Rückzug der Bundeswehr von dem Luftwaffenstützpunkt Incirlik sei die große Frage nun, ob es dennoch zu einer Annäherung auf dem diplomatischen Parkett kommt, oder zu einer weiteren Verschärfung der deutsch-türkischen Beziehungen. Insbesondere in solch angespannten Zeiten, betonte Altenhof, sei es umso wichtiger nicht übereinander, sondern miteinander zu reden und wünschte eine anregende, neue Einblicke gewährende Veranstaltung.
„Ich hoffe, dass die deutsch-türkischen Beziehungen am Tiefpunkt angelangt sind“, sagte Mustafa Alkan zum Einstieg in sein Impulsreferat mit der Hoffnung, dass es von nun an wieder bergauf gehe. Beginnend bei den Hauptkonfliktpunkten wie der Integration, der EU-Mitgliedschaft der Türkei, der Armenien-Resolution und der Flüchtlingsfrage, bis hin zu möglichen Lösungsvorschlägen zur Lockerung der derzeitigen Spannungen, führte Alkan in das Thema ein und machte darauf aufmerksam, wie wichtig es sei, die Historie mit in die Diskussion einzubeziehen. „Das Glas ist halb voll“, betonte Alkan, auch wenn einige das anders sehen. Denn trotz einer Entfernung von 2600 km zu einander und der derzeitigen Spannungen verbinde Deutschland und die Türkei seit langem nicht nur eine sehr starke wirtschaftliche, sondern auch kulturelle Beziehung.
In der anschließenden Diskussion wurden dann die Hauptkonfliktpunkte aufgegriffen und diskutiert.Yazici betonte hinblickend auf den Fall Deniz Yücel, dass seine Festnahme nicht mit dem Bild von Demokratie und Rechtstaatlichkeit vereinbar sei, aber eine dramatische Berichterstattung beiderseits aufhören müsse. Auch die Türken hoffen auf einen fairen Prozess. Weiter führte er aus, dass die Türkei nun mal ein islamisches Land sei, aber keinesfalls gleich von einer „Reislamisierung“ gesprochen werden könne.
Auf die Frage, wie aus der Spirale gegenseitiger Beleidigungen auszubrechen sei, betonte Alkan zunächst einmal den Willen beider Länder, überhaupt aus ihr herauskommen zu wollen. Die Türkei bemühe sich auch und dies müsse ebenfalls anerkannt werden.
„Wir können arbeiten, mit uns wird geredet und Kritik wird angenommen“, beschrieb Irmer die Arbeitssituation der KAS in der Türkei, in der die KAS seit 32 Jahren tätig ist. Angst sei in dem gesamten Konflikt kein Modell – es müsse miteinander geredet werden.
In diesem Punkt waren sich alle Podiumsteilnehmer einig und betonten die Notwendigkeit eines fairen und freundlichen Dialogs beider Länder miteinander, auch wenn nicht „jede Kröte geschluckt“ werden müsse. Dem schloss sich das Publikum an und nutze die Gelegenheit, angeregt Fragen an die Podiumsteilnehmer zu stellen.
Abschließend bedankte sich Ralf Altenhof bei den Podiumsteilnehmern und dem Publikum und verabschiedete sich im Namen der KAS in die Sommerpause. Weiter im Programm geht es dann in der zweiten Jahreshälfte ab August u.a. mit einem Demokratiekongress für Jugendliche, der zweiten Karl-Carstens-Rede und dem „Politischen Quartett“.
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