Zwischen dem 5. und 7. November lud das Hermann-Ehlers-Bildungsforum Weser-Ems mehrere Schulkassen der weiterführenden Schulen im Raum Osnabrück zu Vorträgen und Workshops von Prof. Erika Rosenberg ein, die sich intensiv unter dem Thema „Das Vermächtnis der Schindlers“, mit der Geschichte von Oskar Schindler, seiner Frau Emilie sowie dem Film Schindlers Liste auseinandersetzten.
Die aus Argentinien angereiste Frau Rosenberg begann nach einer Begrüßung durch den Tagungsleiter und einer Einführung des Fachlehrers ihre PowerPoint gestützte Vorträge.
Frau Rosenbergs enormes Wissen über die Schindlers, das sie durch intensive Gespräche mit Emilie Schindler erarbeitet und in mehreren Büchern und Biografien gesammelt hatte, sorgte für einen besonders detaillierten und anschaulichen Vortrag, der bei den Zuhörenden großen Anklang fand.
Nach einer einleiten Vorstellung der ersten Lebensjahre von Oskar Schindler und Emilie, begann sie Anfänger der Schindler-Fabrik und führte die Teilnehmer durch das Leben der beiden, das sie mit Fotos unterlegte.
Fortlaufend berichtete sie von dem Aufkaufen einer Fabrik in Polen durch Oskar Schindler und den sich später entwickeltem Plan, KZ-Insassen aus dem Lager Płaszów bei Krakau zu schützen, indem sie sie bei sich arbeiten ließen. In einen Exkurs skizzierte Frau Rosenberg die Persönlichkeit von Amon Göth, der als „Schlächter von Płaszów“ das Konzentrationslager leitete.
Die zeitlich chronologische Erzählung die Ereignisse verknüpfte Frau Rosenberg immer wieder mit dem Film „Schindlers Liste“ und äußerte Kritik an der historischen Korrektheit des Films, indem sich mehrere Beispiele genauer unter die Lupe nahm. Besonders die wichtige Rolle von Emilie Schindler unterstrich sie mehrmals, da diese unter anderem auf dem Schwarzmarkt Güter für die Versorgung der jüdischen Zwangsarbeiter erwarb und sich dadurch in größte Gefahr brachte. Innerhalb dieses Kontextes setzte sie besonderen Wert auf die Wichtigkeit von Zivilcourage in der heutigen Gesellschaft und stieß so die Tür für eine Diskussionsrunde auf.
Dass Emilie Schindler erst in den letzten Jahren ihres Lebens die verdienten Auszeichnungen erhielt und vorher weitestgehend in Vergessenheit geraten war, lag Frau Rosenberg ganz besonders am Herzen zu betonen, da sie selbst diejenige war, die Frau Schindler in Argentinien entdeckte, ihre Geschichten dokumentierte und durch Veröffentlichungen Aufmerksamkeit erzeugte.
Durch einige tiefergreifenden Fragen ließ sich nur das besondere Interesse der aufmerksamen Zuhörer erkennen, sondern auch das breite Wissen von Frau Rosenberg.
In einem anschließenden Workshop erhielten die Schülerinnen und Schüler einen besonderen Einblick in Kopien von Originaldokumenten aus dem Leben der Schindlers, wie Grundstückdokumente der Fabrik, Briefe oder Zeitungsartikel, die eine weitere Tiefe boten. Die Schülerinnen und Schüler konnte dann das Wissen anhand der Originaldokumente weiter vertiefen und in Kleingruppen präsentieren.
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