"Ein stolzer Moment für alle Bürgerinnen und Bürger der Europäischen Union" war der 1. Juli 2013, der Tag, an dem die Republik Kroatien 28. Mitgliedstaat der EU wurde, so Dubravka Šuica, Vizepräsidentin der EU-Kommission. Der Beitritt sei ein harter Weg, doch das Resultat die Mühen wert gewesen. Die Vizepräsidentin bezeichnet die Erweiterungspolitik als geostrategische Investition, deren Kernelement auf rechtsstaatlichen Prinzipien beruhe. In der Erhaltung und Steigerung der europäischen Wettbewerbsfähigkeit und damit des Wohlstands auf dem Kontinent sieht sie angesichts des demografischen Wandels große Herausforderungen. Es sei daher wichtig, Zugang zu Kompetenzen und Fähigkeiten zu eröffnen und zu vertiefen. Ein guter Anknüpfungspunkt für Radovan Fuchs, Minister für Wissenschaft und Bildung der Republik Kroatien, der in der anschließenden Diskussionsrunde die Investitionen in seinem Bereich, schilderte. Vom Kindergarten bis zur Universität werde - auch dank finanzieller Unterstützung der EU - reformiert, der internationale Austausch gefördert und wissenschaftliche Zusammenarbeit neu gedacht. Diesen Austausch griff Daniel Glunčić, Botschafter der Republik Kroatien in Österreich, auf: Schengen und die Euro-Zone seien das, was jeder Einzelne von Europa spüre. Gemeinschaftsprojekte in Bildung, Wirtschaft und Infrastruktur ließen Europa zusammenwachsen. Aber der Botschafter mahnte auch: Europa müsse sich und seine Werte schützen und sich gegen die vermeintlich einfachen Lösungen der Populisten wehren.
Was hier auf dem Spiel steht, wurde gleich zu Beginn der von Holger Haibach, Büroleiter der Konrad-Adenauer-Stiftung in Zagreb, moderierten Diskussion deutlich: Doris Pack, ehemalige Abgeordnete des Europäischen Parlaments und seit 1989 "Handlungsreisende" in Sachen EU-Beitritt Kroatiens, skizzierte eindrücklich den Kampf um Freiheit und Autonomie, die Schrecken der serbischen Besatzung und des Krieges sowie den langen Weg zum Beitritt. Sie appellierte: "Wir sind eine Kulturnation - das muss uns dazu bringen, miteinander zu leben und aufeinander zu hören."
10 Jahre Kroatien in der EU, dieses Jahr Beitritt zum Schengen-Raum und die Einführung des Euro, nächstes Jahr 15 Jahre NATO-Beitritt - welch Meilensteine angesichts des langen Wegs von Europa zu Frieden, Freiheit und Unabhängigkeit, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit. Neue Konflikte und Kriege zeigen: Das Ringen um diese Werte geht weiter - und ihre Wehrhaftigkeit muss verteidigt werden!
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Büro Bundesstadt Bonn
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