Zu Beginn begrüßte Tagungsleiter Marcus Schmidt die Schüler und stellte kurz die KAS vor. Anschließend übernahm Christine Bach, die die Ausstellung zum 50. Todestag Adenauers mitkonzipierte, und berichtete den Schülern anhand der Ausstellung vom Leben und der Politik des ersten Bundeskanzlers der Bundesrepublik Deutschland.
Adenauer wurde 1876 im Deutschen Kaiserreich geboren. Er absolvierte 1894 das Abitur und schloss sein Studium 1897 mit dem Staatsexamen ab. 1917 wurde er der jüngste Oberbürgermeister der Stadt Köln. Der spätere Bundeskanzler setzte sich unter anderem für die Modernisierung der Stadt ein, von welcher Köln heute noch profitiert.
1931 geriet Adenauer in den ersten größeren Konflikt mit den Nationalsozialisten: Er ließ Hakenkreuzflaggen, die seiner Auffassung nach unrechtmäßig an öffentlichen Bauwerken hingen, entfernen. Auch sonst war Adenauer nicht bereit für die Zusammenarbeit mit den Nationalsozialisten. 1933 wurde er seines Amtes enthoben und zog sich weitestgehend aus der Politik zurück.
Nach dem Krieg meinte Adenauer, dass die katholische Zentrumspartei mitverantwortlich für die konfessionelle Spaltung war und damit eine Mitschuld für die NS-Zeit trug. Daher unterstützte er ab 1945 den Aufbau der Christlich Demokratischen Union, die auch auf christlichen Werten beruhen sollte, aber mehr die Gemeinsamkeiten als die Unterschiede betont.
Da Adenauer politisch nicht vorbelastet war, wurde er 1945 wieder zum Oberbürgermeister der Stadt Köln ernannt, von 1946 bis 1950 war er Mitglied des Landtags in Nordrhein-Westfalen. 1948 trug er als Präsident des Parlamentarischen Rates maßgeblich zur Erstellung des Grundgesetzes und damit der Gründung der Bundesrepublik Deutschland bei. 1949 wurde Adenauer schließlich zum ersten Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland gewählt. Dieses Amt übte er bis 1963 aus.
Ein wichtiger Bestandteil Adenauers Politik war die „Westintegration“. Er meinte, dass Deutschland bei der Spaltung der Welt in Ost und West nicht neutral bleiben, sondern sich an den Westen binden sollte. Er sah in der Westbindung die Chance für Deutschland, wirtschaftlich und politisch wieder zu erstarken. Kritiker meinten, dass mit dieser Politik Adenauers die Wiedervereinigung unmöglich gemacht werde. Adenauer und politisch Gleichgesinnte meinten, durch die Westintegration würde eine Art „Sogwirkung“ entstehen, die die Wiedervereinigung für die Bürger der DDR attraktiv machen sollte. Und er sollte Recht behalten: 23 Jahre nach seinem Tod kam es zur Wiedervereinigung.
Christine Bach stellte etliche weitere Bestandteile Adenauers Politik vor. Die Klassen zeigten sich interessiert und stellten viele Fragen zur Ausstellung.
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