Was der Tag der Konrad-Adenauer-Stiftung bedeutet, spiegelt sich jährlich in einem bestimmten Jahresmotiv wieder. In diesem Jahr lautet es „Zeitenwenden – Die Tagesordnung der Zukunft“. Das Motto repräsentiert die Stiftung in ihren Aktionen und Projekten.
Die junge Studentengruppe vor mir ist sehr vertieft in eine Diskussion über die Auswirkungen einer Digitalisierung in der Politik. Wieso? Sie kommen gerade aus den Tiefen des „adenauer_lab“. Experimentieren, Forschen, sich von Zukunftsvisionen inspirieren lassen, das steht hier im Vordergrund.
Ein junger Mann mit Brille und britisch akzentuiertem Englisch hält sein Smartphone in die Luft und deutet auf das digitale Medium. Ein wichtiger Fingerzeig: Dave Duarte, Social Media Consultant und Partner von Südafrika, berichtet von einem Phänomen namens „politisches Twittern“. In Südafrika, das ist klar, ist dies ein aktueller Trend. Die Accounts der Spitzenpolitiker haben hier mehrere Hunderttausend Follower - und das nicht ohne Grund: In Wahlkampfzeiten twittern die Politiker bis zu sieben Mal pro Stunde. Ungefilterte, direkte Informationen für die Wähler, die Distanz zwischen Politiker und Bürger scheint durch social medias überbrückbar.
Sollte uns dieses Thema in der Zukunft beschäftigen? Diese Frage stellt die Stiftung an sechs internationale Gäste, die 10 Minuten Zeit haben, ihre Projekte, ihre Zukunftsvisionen zu vermitteln. Das „adenauer_lab“ bietet so nicht nur Raum zum Experimentieren, sondern zeigt Entwicklungen der Digitalisierung auf im Zusammenhang mit unserer globalisierten Welt.
Der Zukunftsgeist wird spürbar, aber sollen wir in Deutschland so unsere Zukunft gestalten? Ein wenig mehr Optimismus schade nicht, so der Netzpolitiker Thomas Jarzombek, die Chancen der Digitalisierung würden überwiegen.
Schauplatzwechsel. Im Garten der Konrad-Adenauer-Stiftung finden nicht nur der Empfang und kulinarische Spezialitäten Platz, sondern auch die Preisverleihung zu Projekten der Zukunft. Wie kann man Europa den Bürgern näher bringen und wie wollen wir Europas Zukunft gestalten? Die Multimedia-Projekte im Rahmen der Wettbewerbe „Zukunft Europa“ und „Europa - Meine Wahl!“ wagen Ansätze für Innovation.
Zeitenwenden – Was können wir aus dem Vergangenen lernen und was erwartet uns für unsere Zukunft? Zurück im Hörsaal der Akademie sucht der Generalsekretär der CDU Deutschland, Peter Tauber, Antworten auf diese Frage. An Vergangenes soll in diesem Jubiläumsjahr nicht nur erinnert werden, es soll auch ermutigen, die Zukunft positiv zu gestalten. Braucht unser Land so eine neue Erzählung? Die Erzählung der Christdemokratie sei topaktuell, so Tauber. Eins wird klar: Unsere Erzählung können wir uns nur gemeinsam erarbeiten. Mit Mut, Zuversicht und Willen lässt sich unsere Geschichte erzählen. Zeitenwenden, das spüre ich nun deutlich, sind durchaus etwas Schönes.
Vom Foyer bis hoch zur Dachterrasse bietet die Konrad-Adenauer-Stiftung ein facettenreiches Event; Von Live-Musik bis hin zu Magie auf der Bühne versprüht dieser Tag gute Laune und Bilder einer optimistische Zukunft.
Lasse ich den Tag Revue passieren, wird deutlich, dass unsere Geschichte nur von uns selbst erzählt werden kann. Eine Erzählung für unsere Zukunft braucht keine Manuskripte. Anstatt zu zögern oder Veränderungen skeptisch entgegenzublicken, sollten wir die Zukunft guten Gewissens begrüßen. Unsere Erzählung beginnt mit einem „Hallo Zukunft“!
Autorin: Cornelia Sophia Braun
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