In zwei Impulsreferaten machten sowohl Dr. Markus Kerber, Staatssekretär im Bundesministerium des Inneren, für Bau und Heimat als auch Christoph Bernstiel MdB deutlich, wie schwerwiegend sich die Bedrohungslage durch Desinformation und Fake News heute für staatliche Souveränität und Stabilität darstellt. Dies geschieht insbesondere im Rahmen der neuartigen, hybriden Bedrohungslage, welche die Grenzen zwischen Krieg und Frieden verschwimmen lässt, indem zwischenstaatliche Konflikte auf allen Ebenen und zu jeder Zeit ausgetragen werden.
Hierbei machten beide Referenten deutlich, dass zuerst eine Unterscheidung zwischen Desinformation und Fake News vorgenommen werden muss. Während letzteren ein Bezug hinsichtlich aktueller medialer Berichterstattung, einhergehend mit der Verletzung journalistischer Qualitätskriterien zu eigen ist, definiert sich Desinformation stets als kampagnenartige Strategie aus politischen und/oder finanziellen Gründen. Ziel von Desinformationskampagnen ist die Aushöhlung bestehender, vom Verbreiter als feindlich empfundener (staatlicher) Strukturen. Somit sprechen Fake News vor allem Individualakteure und sogenannte Verschwörungstheoretiker an, während Desinformation Gesellschaften als Ganzes zu unterwandern versuchen.
Entscheidend seien hinsichtlich der Ernsthaftigkeit der Bedrohungslage daher vor allem politische Bildung sowie Medienkompetenz als Resilienzfaktoren, welche jeden Einzelnen befähigen sollen, Wahrheit von Lüge zu unterscheiden sowie mit Überzeugung und Vertrauen für das europäische, respektive transatlantische Wertesystem einzutreten.
In der anschließenden Diskussion wurden Fragen nach den Grundlagen der oben genannten Resilienz erörtert – hierbei wurde argumentiert, dass Mechanismen wie Vertrauen und Überzeugung eventuell auch Ursache und nicht nur Wirkung einer wahrheitsverpflichtenden Kommunikation darstellen und diese in ihrer Komposition sowie Mächtigkeit unabhängig von der Bereitstellung von Informationen analysiert und anschließend in den Gesamtkontext implementiert werden müssten. Ebenso wurde deutlich, dass Deutschland auch im Rahmen der EU-Ratspräsidentschaft das Thema Kommunikation und Resilienz weiterverfolgen wird.
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