행사 보고서
Was ist eigentlich very british? In einem Merkmal waren sich die Gesprächspartner der Veranstaltung 'Made in England', die i. R. des Filmkunstfestes MV anlässlich des Länderschwerpunktes 2013 Großbritannien durchgeführt wurde, einig: die britische Höflichkeit sei absolut typisch: so werde bei einer Überlegenheit nicht noch einmal nachgetreten; wenn jemandem versehentlich auf den Fuß getreten werde, entschuldigten sich beide. Als Brite in Berlin - so Martin Blaney - vermisse er den englischen Tee und auch Fish & Ships.
Philip Ilson erklärte dass er aus Liebe zum Film das London Short Film Festival vor 10 Jahren gegründet habe. Zunächst habe er alles selbst gemanagt, mittlerweile sei das Festival etabliert. In diesem Jahr seien 1.200 Filme eingereicht worden, 300 Filme wurden für das Festival ausgewählt. Manche Kurz-Filme dauerten nur wenige Sekunden, andere bis zu 60 Minuten. Nur Filme von britischen Produzenten würden akzeptiert und es beteiligten sich institutionelle Einrichtungen, z. B. Filmschulen, ebenso wie Privatpersonen. Für das Festival setzten sich insbesondere die Kinos ein.
Auch das etwas schwierige Verhältnis der Briten zu Europa wurde angesprochen. Die Insellage verstärke es, dass die Briten mit Europa ein 'kleines' Problem hätten. Je nach Interessenlage sei man mehr oder weniger europäisch. Eine große Ausnahme sei die Kunst- und Kulturszene. Sie sei sehr international, der europäische Einfluss sei groß. Mit Englisch als Weltsprache hätten die Briten nur geringe Anreize, fremde Sprachen zu erlernen, . . . . dadurch fehlte ein wichtiger Impuls europäischen Denkens.
Ein weiteres Thema war die britische Filmszene. Der Marktanteil von britischen Filmen in Deutschland sei mit ca. 10 % relativ ‚gesund’. Der Marktanteil von deutschen Filmen in GB hingegen sei sehr viel geringer. Im britischen Fernsehen werden fast keine deutschen Filme gezeigt. Eine Hürde sei die oft fehlende Synchronisierung, ausländische Filme werden oft nur mit Untertitel gezeigt. In GB seien Regisseure aus den 70er / 80er Jahren wie z. B. Rainer Werner Fassbinder, Volker Schlöndorff, Margarethe von Trotta, Wim Wenders, Werner Herzog bekannter, als junge Regisseure von heute.
Der Kinobesuch sei insbesondere in London sehr teuer. Die staatlichen Museen hingegen seien (außer Sonderausstellungen) eintrittsfrei, was den Museumsbesuch weitaus selbstverständlicher mache. Nicht zuletzt aufgrund der Finanzkrise werden die Museen aber nur noch mit knapp 50% von Staat unterstützt, der Druck, neue Finanzierungsquellen zu erschließen, sei groß, auch werde viel für das Erreichen breiter Bevölkerungsschichten getan. Die schwierige Finanzlage befördere es, dass kreative Möglichkeiten entdeckt und entwickelt werden. Die Kulturförderung in Deutschland sei deutlich besser und stabiler als in GB aufgestellt. Der Kulturstaatsminister Bernd Neumann habe in den letzten Jahren seinen Haushalt mehrfach erhöhen können. Im europäischen Vergleich sei dies einzigartig. Auch die Filmbranche habe davon profitiert.
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