Chorweiler? Warum ausgerechnet dieser Stadtteil, der nicht gerade als Veranstaltungslocation bekannt ist? Die Antwort ist überraschend: Gerade dort macht es Sinn – nicht weil die Verhältnisse so schwierig wären (sie sind viel besser als ihr Ruf), sondern weil in einem Viertel wie Chorweiler, in dem Menschen aus über 100 Ländern miteinander leben, in dem soziale Klüfte zu überbrücken sind, schon lange zuvor Initiativen entstanden sind, die das Miteinander fördern und Spannungen abbauen.
Ein Gesicht dieser vielen Initiativen ist der russlanddeutsche Streetworker Roman Friedrich, der auf dem Podium mit Herbert Reul diskutierte und immer wieder Beispiele aus seinem Alltag anführte. Mit dabei auch die Pädagogin Nicola Küppers, Leiterin einer mehrfach für ihre kreativen Ideen prämierten Grundschule in Mühlheim an der Ruhr. Souverän moderiert wurde das ganze von Christian Hermanns.
Herbert Reul schilderte die Zustände, so wie er sie als Innenminister und als Person erlebt. Respektlosigkeit gegenüber der Polizei, beleidigende Post sind für ihn Alltag, aber er kann in mehr Polizei nicht die Lösung sehen. Der Ansatz muss tiefer gehen und früher ansetzen, in den Familien, in Kitas, in Schulen und in Vereinen und Initiativen. Das ist auch der Ansatz der Grundschulleiterin Küppers, die in ihrer Schule viele Ideen entwickelt hat, wie wertschätzendes Verhalten belohnt und respektloses Verhalten (wertschätzend) sanktioniert wird. Auf die Eltern könne man häufig nicht mehr zählen, die Schule müsse der „stärkende Resonanzrahmen“ sein, um Zuhören und guten Umgang zu trainieren. Schule braucht dementsprechend genügend Zeit am Tag, um das zu leisten. Der Trend zur Ganztagsschule hat eben auch mit dem pädagogischen Versagen von Eltern zu tun. Roman Friedrich versucht auch, die Jugendlichen, die „Stress“ machen, bei ihrer Ehre zu packen, ernst zu nehmen, nicht zu moralisieren, sondern an ihre eigenen Werte zu appellieren.
Und dann wurden auch die Dauerbrenner Internet und Social Media besprochen. Auch hier geht es nicht nach übereinstimmender Meinung aller drei mit einseitigen Lösungen, sondern Gesetzgeber, Pädagogen und Eltern müssen zusammenwirken, um das Internet zu einem sicheren Raum zu machen.
Auch in der Diskussion mit dem Publikum über wog dann so ein typisches Chorweiler-Gefühl von „Wir schaffen das!“. Der Stadtteil hat es sich angewöhnt, nicht zu warten, bis etwas „von oben“ geschieht, sondern Eigeninitiative zu zeigen. Dies ist bei so einem allgemeinen Problem auch dringend nötig. Die Reihe wird fortgesetzt.
주제
제공자 :
Büro Bundesstadt Bonn
이 시리즈에 대해
콘라드-아데나워-재단은 자체의 교육원, 교육센터, 해외대표부 등을 통해 매년 수천개가 넘는 다양한 주제의 행사를 진행하고 있습니다. www.kas.de 에서는 귀하에게 선정된 콘퍼런스, 이벤트, 심포지엄 등에 관한 정보를 신속하게 그리고 독점적으로 제공합니다. 이 웹사이트를 통해 귀하는 행사의 요약된 내용 뿐 아니라 사진, 강연원고, 비디오 녹화 또는 오디오 녹음과 같은 추가자료들을 접할 수 있습니다.