Am 15. September, dem Internationalen Tag der Demokratie, lud das politische Bildungsforum der Konrad-Adenauer-Stiftung Brandenburg zum Dialog über die Grundwerte unserer Demokratie ein. Die Generalversammlung der Vereinten Nationen hatte diesen Tag im Jahr 2007 ins Leben gerufen, um weltweit die Förderung und Verteidigung der Demokratie zu stärken. Am Stand der Konrad-Adenauer-Stiftung am Eingang des Park Sanssouci in Potsdam kamen im Laufe des Nachmittags rund 180 Menschen aus Potsdam, aber auch aus dem gesamten Bundesgebiet und dem europäischen Ausland vorbei, um sich bei kostenlosen Kaffeespezialitäten mit wichtigen politischen Themen auseinanderzusetzen, ihre Meinung zu äußern und sich zu informieren.
Ein zentraler Aspekt des Tages war die Frage nach der Qualität unserer Demokratie. Viele Besucher äußerten sich positiv zur Demokratie als Staatsform, sahen jedoch gleichzeitig Verbesserungspotenzial im politischen Alltag. Ein wiederkehrendes Thema war der Wunsch nach mehr Bürgerbeteiligung. Viele Teilnehmer fühlten sich von den politischen Entscheidungsprozessen abgekoppelt und plädierten dafür, dass ihre Stimmen stärker gehört werden sollten.
Die Sorge um wachsenden Populismus prägte einige Gespräche. Mehrere Menschen drückten ihre Besorgnis aus, dass populistische Strömungen die Demokratie zunehmend, durch das derzeit schwindende Vertrauen in die Politik, untergraben könnten. Die etablierten Parteien wurden dabei häufig für Fehler und mangelnde Kommunikation kritisiert. Besonders in Zeiten wachsender politischer Polarisierung wünschen sich viele, dass Politik den Bürgern wieder mehr zuhört und ihre Anliegen ernst nimmt.
Trotz der kritischen Töne wurde die Bedeutung des Wahlrechts von den Teilnehmern als ein unverzichtbarer Bestandteil der Demokratie hervorgehoben. Viele Menschen betonten, wie wichtig es ihnen sei, wählen zu dürfen, und sahen dies als grundlegendes Element, um politische Veränderungen herbeizuführen und die Demokratie zu stärken. Ein oft geäußerter Wunsch war, dass der Wert dieses Rechts wieder stärker in den Fokus tritt.
Im Gespräch über politische Herausforderungen wurde auch das Thema Fehler nach der Wiedervereinigung häufig angesprochen. Einige Bürger verwiesen auf die sozialen und politischen Folgen, die bis heute nachwirken und deren Aufarbeitung noch nicht abgeschlossen sei. Außerdem äußerten einige Menschen den Wunsch, dass mehr Dankbarkeit in der Gesellschaft spürbar werden sollte, für das, was in Deutschland bereits erreicht und vorhanden ist.
Eine interessante Beobachtung war, dass die meisten Besucher nicht wussten, dass der 15. September als Tag der Demokratie gefeiert wird. Gleichzeitig begrüßten sie die Initiative, diesen Tag zum Anlass zu nehmen, um über den Zustand der Demokratie zu diskutieren. Dies zeigt, wie wertvoll es ist, Menschen durch Veranstaltungen und Gespräche auf solche Tage aufmerksam zu machen und die demokratischen Grundsätze im öffentlichen Bewusstsein zu verankern. Der Tag hat verdeutlicht, wie wichtig es ist, kontinuierlich über den Zustand unserer Demokratie zu sprechen und Menschen für deren Erhalt zu sensibilisieren. Das positive Feedback der Teilnehmer zeigt, dass solche Aktionen ein wertvoller Beitrag zur Förderung des demokratischen Bewusstseins sind.
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