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행사 보고서

Tschechien – starker Spieler in der europäischen Liga

Soziale Marktwirtschaft als Zukunftsmodell

Die tschechische Wirtschaft muss sich fit für die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts machen. Die Konferenz „Tschechien – starker Spieler in der Europäischen Liga“ vermittelte konkrete Visionen von führenden tschechischen Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft. Es ging um Digitalisierung, Bildung, Energie und die Zusammenarbeit mit dem Staat.

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Die Konferenz „Tschechien – starker Spieler in der Europäischen Liga“, veranstaltet vom Institut für christlich-demokratische Politik (IKDP) in Zusammenarbeit mit der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS), widmete sich dem tschechischen Wirtschaftsmodell für das 21. Jahrhundert. In den futuristischen Räumlichkeiten des Zentrums für Gegenwärtige Kunst in Prag, dem DOX, diskutierten vor einem breitem Fachpublikum hochrangige Redner wie Pavel Bělobrádek, Vize-Premierminister und Vorsitzender der christdemokratischen KDU-ČSL; Günther Oettinger, EU-Kommissar; Karel Havlíček, Union der kleinen und mittleren Unternehmen; Bohdan Wojnar, Škoda Auto; Jaroslava Valová, SIKO oder Pavel Kysilka, 6D Academy über ihre Visionen für die Zukunft Tschechiens.

Die tschechische Wirtschaft hat während der Zeit des Kommunismus schwierige vierzig Jahre der Rückständigkeit und Isolation durchlebt. Doch nach dem Umbruch haben sich viele Unternehmen mit viel Fleiß und aus eigener Kraft auf dem heimischen, dem europäischen und internationalen Markt fest etabliert. Es ist Zeit aufzuhören, in der Wirtschaft vor allem nur auf günstige Arbeitskräfte und Vorfertigung zu setzen und damit die ausländischen Investoren anzulocken. Die tschechische Wirtschaft hat bereits im 20. Jahrhundert mit Unternehmen wie Škoda, Křižík, Kolben oder Baťa in der europäischen Liga gespielt. Auch heutzutage findet man in Tschechien zahlreiche Global Players – gerade in dem für die digitale Revolution besonders wichtigen Bereich der IT-Sicherheit beherrschen die tschechischen Firmen Avast und AVG ein Drittel des Weltmarktes.

Der Vizepremier Pavel Bělobrádek machte in seiner Einführungsrede darauf aufmerksam, dass die tschechische Wirtschaft mit 40 Prozent einen besonders hohen Anteil der Industrieproduktion am BIP hat. Sie untergliedert sich in zwei Bereiche – die traditionelle Industrie, dem „tschechischen Silber“ und die neue Industrie, zu der die digitale Wirtschaft und die kreative Industrie zählt. Laut Bělobrádek kann es in der Zukunft passieren, dass die billigen Arbeitsplätze in Tschechien durch Roboter ersetzt werden. Auch Pavel Kysilka bekräftigte die These, dass durch die vierte wirtschaftliche Revolution die billigen Arbeitsplätze verschwinden werden.

Damit die tschechische Wirtschaft auch in der Zukunft wettbewerbsfähig bleibt, müssen die Faktoren Digitale Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung, Kultur und Kreativität zusammenspielen, um einen höheren Mehrwert produzieren zu können. Als ein Vorbild sieht Bělobrádek das deutsche Modell der Sozialen Marktwirtschaft. Es bietet die für die Wirtschaft nötige Stabilität und zugleich auch die soziale Gerechtigkeit. Darauf sollte Tschechien setzen, so der Vize-Premierminister.

EU-Kommissar Günther Oettinger betonte in seiner Rede die besondere Bedeutung eines strategischen Dialogs zwischen der Politik und Wirtschaft sowohl auf der nationalen als auch auf der europäischen Ebene. Damit die Unternehmen den Übergang zur digitalen Epoche nicht nur überleben, sondern auch gewinnbringend gestalten, muss die Politik den richtigen Rahmen setzen – sei es im Bereich des Datenschutzrechtes, der Infrastruktur oder der Cyber-Sicherheit. Um mit den Großmächten wie USA oder China Tempo zu halten, müsse die EU einen gemeinsamen europäischen Digitalen Binnenmarkt schaffen.

Der Vorsitzende der tschechischen Vereinigung der kleinen und mittleren Unternehmen und des Handwerks Karel Havlíček hob hervor, dass die Digitalisierung nicht nur den Bereich der Industrie, sondern die gesamte Wirtschaft veändern wird. Nahezu alle Unternehmen werden große Veränderungen erleben, daraus bestehen außergewöhnliche Möglichkeiten aber auch Risiken. Die neue Generation von Kunden wird in wenigen Jahren vollständig die heutigen Produktions-, Geschäfts- und Kommunikationsprozesse verändern. Die gestrigen Erfolge sind eine gute Basis, aber keine Voraussetzung für den Erfolg in den kommenden Jahren. Laut Havlíček muss sich nicht nur der Ansatz der Unternehmer, sondern auch der des Staates und der Wissenschaft verändern.

Die Rede von Pavel Bělobrádek können sie sich hier anschauen (ab 1.45 Minute).

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