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KAS Bremen

행사 보고서

Werte, Demokratie und Meinungsfreiheit

Sebastian Voigt, Mai Mahmoud

Wertedialoge in Bremer Schulen

Am 23. Februar und 24. Februar 2022 lud die KAS ein zu Schulveranstaltungen zum Thema „Werte, Demokratie und Meinungsfreiheit“. Die Wertedialoge fanden mit Schülerinnen und Schülern des 9. bzw. 11. Jahrgangs des Gymnasiums an der Hamburger Straße und der Wilhelm-Olbers-Oberschule in Bremen statt. Die Drei Wertebotschafter waren: Mert Basol, Tuana-Ela Dinler und Prof. Dr. Arndt Wonka (Professor für europabezogene Politik- und Sozialwissenschaften). Die Moderation übernahm Minos Blanz.

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Zu Beginn leitete Marcus Oberstedt, der Tagungsleiter, die Veranstaltung ein. Der Moderator Minos Blanz begrüßte zum Wertedialog. Die Bildungsinitiative German Dream möchte sich mit den Schülern über Werte austauschen und dabei Themen behandeln, die den Schülern am Herzen liegen.
Er differenzierte zwischen persönlichen (z.B. Gesundheit) und gesellschaftlichen Werten (z.B. Chancengleichheit). Er fragte die Schüler nach ihren persönlichen Definitionen des Begriffs „Werte“ und welche Werte ihnen besonders wichtig sind. Die Schüler steuerten viele unterschiedliche Werte bei, wie z.B. Toleranz, Frieden, Liebe, Familie, Ehrlichkeit, Entwicklung, Bescheidenheit, Chancengleichheit, Loyalität und viele weitere. Die Ergebnisse wurden auf einem Flipchart zusammengetragen.

Daran anknüpfend erzählten die Wertebotschafter in der ersten Schule, welche Werte ihnen bei ihrem Lebensweg geholfen haben und wie sie sich trotz Rückschlägen und nicht optimalen Startbedingungen einen guten Bildungsweg erkämpft haben. Tuana-Ela Dinler erzählte, dass sie ihr Abitur nicht bestanden hat, aber jetzt – nach Umwegen - das studiert, was sie liebt, nämlich Psychologie. Mert Basol erzählte von der Migration seiner Mutter und wie schwierig diese war. Er hat das Abitur bestanden und studiert jetzt Medizin. In der anschließenden Diskussion ging es um das Abitur, den Druck von zu Hause, die Erwartungen, die Arbeit neben der Schule, die Überlastung und die Angst vor der Zukunft. Der Moderator und die Lehrerin empfahlen, dass eine Ausbildung statt eines Studiums eine Option wäre. Die Botschaft war, dass es nicht nur einen Weg zum Erfolg gibt.

Blanz lenkte den Dialog in Richtung der Themen gesellschaftliches Engagement und politische Teilhabe. Die Fragen, mit denen sich die Schüler beschäftigten, waren: Wie können wir etwas verändern? Wie finden wir unseren Platz in der Gesellschaft? Die Schülerinnen und Schüler und die Wertebotschafter erzählten von ihren Erfahrungen mit Rassismus und wie Sie damit umgegangen sind. Es entstand eine Diskussion über nationale Stereotypen und darüber, ob sie rassistisch sind.

In der zweiten Schule diskutierten die Schülerinnen und Schüler mit dem Wertebotschafter darüber, in welcher Gesellschaft sie leben möchten und was ihnen im zwischenmenschlichen Zusammenleben wichtig ist. Die Werte Nachhaltigkeit, Gesundheit, Frieden und Chancengleichheit sahen viele Schülerinnen und Schüler derzeit in Gefahr. Es gab Diskussionen über Vorbilder, Individualität und Respekt. Die Schüler hatten keine Vorbilder oder Orientierung, sie wollten ihren eigenen Weg zum Ziel finden. Die Schüler hielten fest, dass in ihrer Klassengemeinschaft Respekt immer angebracht ist. Der zwischenmenschliche Respekt sei anders als in der Politik.

Fragen, mit denen sich im Dialog auseinandergesetzt wurde, lauteten: Welche Werte können sich nicht verändern? Wo hört der Respekt auf? Darüber hinaus hielten der Politikwissenschaftler und die Schülerinnen und Schüler gemeinsam fest, dass, wenn unterschiedliche Werte kollidieren, sich die verschiedenen Seiten immer noch gegenseitig akzeptieren und tolerieren können, Akzeptanz und Toleranz aber auch schnell an ihre Grenzen kommen können.

Wonka erläuterte des Weiteren, dass Personen außerhalb der eigenen Blase häufig andere Ansichten haben als man selber. Dabei sei es wichtig, ihre Meinungen kennenzulernen und zu respektieren, sie aber nicht unbedingt zu übernehmen oder zu versuchen, diese zu ändern. Auf Wunsch der Klasse sprach der Politikwissenschaftler noch über den Konflikt zwischen Russland und der Ukraine. Aus aktuellem Anlass (Angriffskrieg auf die Ukraine) entstand auch eine ausführliche Diskussion um den Wert „Frieden“.

In seinem Schlusswort bedankte sich Minos Blanz bei den Schülerinnen und Schülern für ihre Teilnahme und den Wertebotschaftern für ihr ehrenamtliches Engagement. Die Rückmeldung der Schüler beider Schulen war positiv, sie hätten einen Dialog über das, was sie bewegt, auf Augenhöhe führen können. Die gelungenen Veranstaltungen, die sich durch eine rege Beteiligung der Schülerinnen und Schüler auszeichneten, schlossen mit dem Verlesen des Art. 3 des Grundgesetzes (Gleichheitsgrundsatz) ab.

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Dr. Ralf Altenhof

Dr. Ralf Altenhof

Landesbeauftragter und Leiter Politisches Bildungsforum Bremen

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