Der 35jährige Politikwissenschaftler erläuterte ausführlich, dass deutsche Interessen in den allermeisten Fällen am besten gedient sei, wenn die Bundesrepublik im Einvernehmen mit ihren europäischen und amerikanischen Partnern handle. Scianna, der an Professor Dr. Sönke Neitzels Lehrstuhl für Militärgeschichte und Kulturgeschichte der Gewalt der Universität Potsdam arbeitet, erläuterte außerdem seinen Eindruck, viele deutsche Beobachter in Medien, Politik, Think Tanks, Universitäten und Behörden hätten in den vergangenen Jahrzehnten das Interesse an einer Befassung mit den langfristigen Strategien Russlands verloren und deshalb falsche Schlussfolgerungen gezogen: "Schon seit den Neunziger Jahren wären Abschreckung und Eindämmung russischer Aggression notwendig gewesen."
Mit Blick auf die vergangenen Jahrzehnte zeigte sich Scianna, der derzeit an einer Geschichte der deutschen Russlandpolitik seit 1990 schreibt, enttäuscht darüber, dass nur sehr wenige Wissenschaftler und Politiker realistische Betrachtungen angestellt hätten: "Die Frage lautet doch: Wie funktioniert Machtpolitik? Jedes Vakuum wird von illiberalen Mächten ausgenutzt. In Deutschland ist die ‚Zeitenwende‘ leider bislang nur ein rhetorischer Kniff, nicht gelebte Politik."
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