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Blockchain und Klimaschutz

Neue Wege der Entwicklungszusammenarbeit

Mit Hilfe der Blockchain-Technologie lassen sich dezentrale Beziehung zwischen Anbietern und Nachfragern von CO2-Emissionen weltweit herstellen. Ein schrankenloser globaler Emissionshandel ist dadurch prinzipiell möglich. Für Entwicklungsländer, die zumeist über natürliche CO2-Senken wie Wälder verfügen, könnte sich daraus eine Chance zur Generation neuer Einkommen ergeben. Politische Initiativen wie die globale Harmonisierung von Emissionshandelssystemen und die Verringerung von Abholzung könnten dadurch zusammengeführt werden.

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Warum Blockchain?

Die Blockchain-Technologie stellt im Kern eine digitale Aufbewahrungsmethode von verbindlichen Absprachen zwischen einer oder mehrere Personen dar. Das besondere gegenüber anderen Speicherformen wie den bekannten Clouds ist, dass es keine zentrale Speicherinstanz gibt. Bei der Blockchain-Technologie werden die verschiedenen Absprachen verschlüsselt und in einen Block zusammengelegt. Die daraus entstehenden Blöcke (Blockchain) werden dezentral von möglichst vielen Benutzern gespeichert. Sicherheit und damit letztlich Vertrauen in diese Technologie entsteht dadurch, dass selbst, wenn die Verschlüsselung durchdrungen werden sollte, eine wachsende Anzahl dezentral gespeicherten Blöcke ebenfalls geändert werden müssten. Das gilt als nahezu ausgeschlossen.

Das bekannteste Anwendungsgebiet für diese Technologie stellen die sogenannten Bitcoins dar. Eine digitale Währung, die ohne Zentralbank auskommt. Bitcoins sind grob vereinfacht dargestellt, das monetarisierte Vertrauen in die Blockchain-Technologie. Ausgangspunkt ist die Schaffung und Verteilung einer digitalen Währung. Am bekanntesten sind heute die Bitcoins. Bitcoins entstehen durch die Speicherung komplexer werdender Berechnungen für die wiederum zunehmend Rechenleistung erforderlich ist. Beides bildet den Wert der Bitcoin-Währung. Ausgangspunkt ist eine fixe Summe an zu vergebenen Bitcoins, die verteilt werden soll. Um ein Bitcoin zu erstellen, muss eine komplexe Berechnung erfolgen. Das Ergebnis dieser Berechnung stellt ein einzigartiger Code dar, der sicher mit der Bockchain-Methode gespeichert wird. Jeder neue Code bzw. Bitcoin unterliegt dabei einem höheren Rechenaufwand, weil die Verfügbarkeit knapper wird, und wird deshalb wertvoller. Am Ende können die einzigartigen Codes bzw. Bitcoins gehandelt werden. Es ist heute sogar möglich, dass mit Bitcoins direkt gezahlt werden kann oder diese in andere Währungen wie den Euro umgetauscht werden können.

Emissionshandel: Im Prinzip ähnlich

Der Kerngedanke des Emissionshandels ist mit Blick auf die Funktionsweise der Bitcoin-Währung recht ähnlich. Ausgehend von einem politischen Ziel, wie dem erst kürzlich beim Klimaabkommen in Paris bestätigten 2 Grad-Ziel, berechnen Naturwissenschaftler eine fixe Menge an CO2-Emissionen, die noch emittiert werden dürfen. Ein rechtlicher Rahmen stellt dann sicher, dass die CO2-Emittenten entsprechende CO2-Zertifikate vorweisen müssen. Die Ausgabe, der Handel und die Kontrolle der CO2-Zertifikate erfolgt zentral.

Bei einem Emissionshandel mit der Blockchain-Technologie würden die Ausgabe und der Handel von CO2-Zertifikaten dezentral erfolgen. Das heißt, wenn bspw. ein Kohlekraftwerkbetreiber verpflichtet ist, CO2-Zertifikate vorzuweisen, da er CO2 emittiert, dann kann er über das dezentrale Blockchain-Netzwerk die entsprechenden Anbieter suchen. Eine zentrale Instanz ist nicht mehr notwendig. Das dezentral abgespeicherte Zertifikat ist für alle einsehbar und verifiziert. Den Knackpunkt eines auf Blockchain-Technologie basierenden Emissionshandels würde die Erstellung von CO2-Zertifikate darstellen. Anbieter von CO2-Zertifikaten könnten Waldbesitzer sein oder Inhaber von Technologien, die CO2 speichern können. Ein sogenanntes „Smart-Contracting“ könnte dann den Handel zwischen den Anbieter und Nachfrager des CO2-Zertifikates sichern. Danach würden Automatismen, wie die Verwirkung von CO2-Zertifikaten aktiviert, wenn bspw. ein Waldstück, das für ein CO2-Zertifikat steht, abgeholzt wird. Im gleichen Atemzug würde der Automatismus auch eine Regressforderung (Zahlungsausgleich) für den Nutzer des Emissionszertifikats beinhalten.

Auf der politischen Ebene könnte ein auf der Blockchain-Technologie basierender Emissionshandel bisher getrennt betrachteten Initiativen zur Harmonisierung globaler Emissionshandelssysteme wie die International Carbon Action Partnership (ICAP) und Programm der Vereinten Nationen zur Verringerung der Abholzung von Wäldern in Entwicklungsländern (Reducing Emissions from Deforestation and Forest Degradation in Developing Countries, UN-REDD) zusammenführen.

Chance für Entwicklungs- und Schwellenländer

Der Emissionshandel könnte durch Blockchain-Technologie zu einem globalen Klimaschutzinstrument werden, das über Ländergrenzen hinweg wirksam funktioniert. Vor allem für Weltregionen wie das Amazonasbecken oder die Urwälder in Afrika und Asien erwüchse daraus die Chance ihre reichhaltigen Naturressourcen für den globalen Klimaschutz in Wert zu setzen. Jeder Waldeigentümer hätte die Chance CO2-Zertifikate anzubieten. Entwicklungs- und Schwellenländer erhielten neue Einkommensquellen.

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Konrad-Adenauer-Stiftung e.V.

erscheinungsort

Peru Peru