Извештаи од земјата
Die bisherige Vorsitzende, Ekaterina Michajlova, erhielt als einzige Mitbewerberin ein Drittel der Stimmen der 3500 Delegierten. Damit ist Nadeshda Michajlova zugleich Parteivorsitzende und Fraktionsvorsitzende der oppositionellen SDS im bulgarischen Parlament.
Die Wahl verlief fair und ohne jede persönlichen Angriffe. Auch nach der Wahl demonstrierten beide Bewerberinnen Geschlossenheit und gegenseitigen persönlichen Respekt. Es war eine reine Persönlichkeitswahl - keine Richtungswahl. Offensichtlich traute man Nadeshda Michajlova eher zu, der Partei ein neues Image zu geben.
Die Stimmung der Delegierten war durchweg von Geschlossenheit und kämpferischem Optimismus geprägt. Man spürte, dass die Partei aus ihrem Tief nach der Wahlschlappe im Juni 2001 heraus ist und den Erfolg bei den Kommunalwahlen im nächsten Jahr will. Der Parteitag selbst war gut organisiert und modern gestaltet.
Zweiter umjubelter Höhepunkt der National-Konferenz war die Rede des früheren Ministerpräsidenten und Parteivorsitzenden Ivan Kostov. Zum ersten Mal nach den verlorenen Parlamentswahlen hielt er eine offizielle Ansprache (abgesehen von seinem Auftritt auf der Konferenz der Konrad-Adenauer-Stiftung am 19. Februar). 265 Tage hatte er geschwiegen. Er hielt eine kämpferische Rede mit harten Attacken gegen die regierende Königsbewegung NDS II. und die abtrünnigen früheren Weggefährten Bakardshiev, Bisserov und Sofijanski. Kostov betonte, dass er kein Führungsamt anstrebe und sich ganz in den Dienst der Partei stellen wolle.
Der starke Beifall für Kostov während des gesamten Parteitages machte jedoch deutlich, dass er innerparteilich weiterhin großes Gewicht haben wird.
Der Parteitag wählte fast einstimmig Ivan Georgiev Ivanov (ca. 40) auf Vorschlag von Nadeshda Michajlova zum neuen Generalsekretär. Der Beifall für seine Rede nach seiner Wahl war jedoch nicht sehr stark. Ivanov ist SDS-Parlamentsabgeordneter aus der Arbeiterstadt Montana im Nordwesten Bulgariens, wo die SDS die letzten Kommunalwahlen gewann.
Kurz-Bewertung
- Ein Parteitag der geschlossenen Aufbruchstimmung.
- Eine neue Parteivorsitzende, die Image-Chancen hat und zu Optimismus berechtigt.
- Die Bewährungsprobe steht noch bevor: die Kommunalwahlen im nächsten Jahr und evtl. vorgezogene Parlamentswahlen.
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