Конференција
Details
Begrüßung
Prof. Dr. Bernhard Vogel
Ministerpräsident a.D.
Vorsitzender der Konrad-Adenauer-Stiftung
Ansprache
Dieter Althaus MdL
Ministerpräsident des Freistaates Thüringen
Das Unbehagen mit dem Unbenannten.
Laudatio auf Petra Morsbach
Dr. Jiří Gruša
Botschafter a.D.
Direktor der Diplomatischen Akademie Wien
Preisverleihung
Prof. Dr. Bernhard Vogel
Dankeswort
Petra Morsbach
Musikalische Umrahmung durch Stipendiatinnen der Konrad-Adenauer-Stiftung
Im Anschluss laden der
Vorsitzende der Konrad-Adenauer-Stiftung und der Ministerpräsident des Freistaates Thüringen zu einem Empfang.
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Mitglieder der Jury:
Prof. Dr. Birgit Lermen (Vorsitzende), Jochen Hieber, Dr. Sebastian Kleinschmidt, Prof. Dr. Gerhard Lauer, Christine Lieberknecht MdL
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Wahrheit und Freiheit des Erzählens
Petra Morsbach erhält Literaturpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung 2007
Petra Morsbach ist Trägerin des Literaturpreises der Konrad-Adenauer-Stiftung 2007. Ihre Werke – so der Vorsitzende der Konrad-Adenauer-Stiftung, Ministerpräsident a.D. Prof. Dr. Bernhard Vogel – fragen nach einem Ort, wo der Mensch im Wertewandel der globalisierten Moderne geistig, historisch und sozial beheimatet sein kann. Der Preis wird am 10. Juni im Weimarer Musikgymnasium Schloss Belvedere überreicht. Die Laudatio auf Petra Morsbach hält Botschafter a.D. Dr. Jiří Gruša, Direktor der Diplomatischen Akademie Wien und Präsident des Internationalen PEN.
Die 1956 in Zürich geborene Petra Morsbach hat bis 1990 an verschiedenen Theatern im Regiefach gearbeitet und seither vier Romane und einen Essayband publiziert. Ihr Debütroman „Plötzlich ist es Abend“ (1995) erzählt den Lebenslauf einer russischen Mutter Courage von der Gründungsphase der Sowjetunion bis zu ihrem Verfall. Fortan erschloss Petra Morsbach mit jedem weiteren Buch eine andere Lebenswelt. Ihr „Opernroman“ (1998), ein Buch nicht nur für Opernfreunde, blickt hinter die Kulissen der internationalen Musikwelt. Als der Roman „Geschichte mit Pferden“ (2001) erschien, der vom internationalen Künstler- ins schleswig-holsteinische Reitermilieu und zugleich in deutsche Vergangenheiten führt, galt die Autorin bereits als etablierte Größe auf dem Buchmarkt. Der Roman „Gottesdiener“ (2004) ist ein auf Erbauung oder Folklore ganz verzichtendes Porträt über einen bayerischen Landpfarrer und seine Gemeinde, das ebenso einfühlsam wie überzeugend den Wandel christlicher Grundwerte und die Suche nach geistiger und sozialer Orientierung in unserer Gesellschaft darstellt. KAS-Literaturpreisträger Burkhard Spinnen urteilte in der „Literarischen Welt“: „Den möchte ich sehen, der angesichts dieses komplexen und ambivalenten Werks von einem ,wertkonservativen’ Roman zu faseln sich traute. Und dennoch hat die Autorin mit unübersehbarer Deutlichkeit unserer Zeit ein Attest ausgestellt, das jedes ,Weiter so’ strikt verbietet.“
Petra Morsbachs bislang vielleicht bedeutendstes Werk ist der 2006 erschienene Essayband „Warum Fräulein Laura freundlich war. Über die Wahrheit des Erzählens“. Die drei Essays appellieren eindrücklich an einen verantwortungsvollen Umgang mit der Freiheit und Wahrhaftigkeit des Wortes.
Wie Daniel Kehlmann, der Preisträger der Stiftung 2006, weiß Morsbach die Tugenden von Sachbuch und Unterhaltungsroman geschickt zu verbinden: ihre Bücher sind Entdeckungsreisen in Kulturwelten, denen „man etwas entnehmen kann, was man noch nicht wußte“ (H.M. Enzensberger).
Michael Braun