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"Die Deutschen haben das Recht, sich friedlich und ohne Waffen zu versammeln; einer besonderen Erlaubniß dazu bedarf es nicht“, bestimmte die Paulskirchenverfassung von 1848. Fast wortgleich schützt heute Artikel 8 des Grundgesetzes die Versammlungsfreiheit als kollektive Form öffentlicher Meinungsbildung. Was diese demokratische Errungenschaft bedeutet, zeigt der Vortrag am Beispiel der Stadt Berlin: von den Barrikaden der Märzrevolution über Demonstrationen im geteilten Nachkriegsberlin bis zum zivilen Ungehorsam heutiger Straßenblockaden – wie funktioniert Politik auf der Straße?
Tom Ullrich ist Kulturwissenschaftler an der Universität Mainz und forscht zur Geschichte von urbanen Protesten, Verkehrsinfrastrukturen und Mobilität. Seine Dissertation über Barrikadenkampf und Stadtplanung im Paris des 19. Jahrhundert erscheint 2025
Über die Reihe
Sehnsuchtsort für die einen, Enge und Stress für die anderen – unser Bild von Städten bewegt sich zwischen den Polen Utopie und Moloch und verändert sich unaufhörlich. Die Veranstaltungsreihe „Quer durch die Stadt“ fragt, was Städte ausmacht, wie Menschen in Städten zusammenleben und welche Konflikte und Zeitfragen in Städten sichtbar werden.
Städte sind Verdichtungsräume in denen verschiedene Anschauungen und Wirklichkeitsvorstellungen aufeinandertreffen und Kompromisse ausgehandelt werden müssen. Wie gestaltet sich die Willensbildung in Städten und zu welchen Ergebnissen kommt sie? Welchen Einfluss haben Prozesse in der Stadt auf die Landes- und Geopolitik? Besitzen Städte die eigentliche politische Macht und was macht diese aus?
Lassen Sie uns gemeinsam nach den Grenzen der Stadt und der Bedeutung von Stadtplänen fragen sowie über Wohnraum, Resilienz und Proteste im urbanen Kontext nachdenken!