Извештаи за настани
Wir kennen das: „Wenn alles schläft und einer spricht…“. Diese Gefahr im Blick, haben sich der Düsseldorfer US-Generalkonsul Steve Hubler und sein Team etwas Besonderes ausgedacht. Sie verlegten beim Besuch der Konrad Adenauer Summer School auf Schloss Eichholz das, was ihnen zu sagen wichtig war, in den Garten eines ganz normalen amerikanischen Hauses, in das ganz normale Zwiegespräch eines jungen, ungeduldigen und eines älteren, abgeklärteren Menschen, die über amerikanische Politik uneins sind.
Und was sie dann aus der Icebox herauszogen, hatte es in sich. Eine Coladose mit Durchschussloch signalisierte: Hier geht es um das erste „heiße Eisen“ im deutsch-amerikanischen Dialog, Amerikas Verhältnis zum Waffenbesitz. „The right of the people to keep and bear arms shall not be infringed”, heißt es im zweiten Amendment der Bill of Rights, der ersten demokratischen Verfassung der Neuzeit. Alex Zbylski aus Denver kann es nicht fassen: Dass über 210 Jahre nach Abfassung dieses Zusatzes, in einer meist dicht besiedelten, mit staatlichem Gewaltmonopol befriedeten Gesellschaft, nach der Erfindung von automatischen Waffen, eine solche Formulierung für unbegrenzten Waffenbesitz als Rechtfertigung herangezogen wird. (Beifälliges Nicken der sechzig wegen ihres Engagements und ihrer Blitzgescheitheit von den Schulleitungen empfohlenen Schülerinnen und Schüler der Vorabiturklassen) Generalkonsul Hubler lässt Zweifel im Hinblick auf automatische Waffen zu, streicht die Rolle der Freiheit in der Bill of Rights und die Mentalität der Amerikaner heraus und will Verbesserungen bei der Haltung und Aufbewahrung der Waffen erreichen.
Bei der nächsten Frage tauschen die beiden die Rollen: Alex wird zur jungen Konservativen, die nicht verstehen will, dass einige US-Staaten die Todesstrafe abgeschafft haben und Mörder sich in Hoffnung wiegen können, eines Tages frei herumzulaufen (Unruhe im Saal). Hubler kontert mit einem unerwarteten persönlichen Bekenntnis: Als Christ könne er nicht damit einverstanden sein, dass Menschen sich das Recht herausnähmen, andere Menschen zu töten. Zu viele Irrtümer habe es gegeben, die Umstände seien barbarisch, bestimmte gesellschaftliche Gruppen seien überrepräsentiert und außerdem sei das ganze erheblich teurer als Gefängnisstrafen (Raunen).
Und so geht es weiter: Health-Care, Gay Marriage, Intelligence Collection (zu deutsch: „Spähaffäre“), nichts wird ausgelassen, was diesseits und jenseits des Atlantiks umstritten ist. Und nichts so zweidimensional gelassen, wie es in der deutschen Debatte über die USA, vor allem in Wahlkampfzeiten, ausgewalzt wird. Und das ist dann wohl das, was Politische Bildung bewirken kann, dass Muster aufbrechen und Phrasen durch Sätze ersetzt werden. Die Summer School hat sich zum Ziel gesetzt, die USA in 3D darzustellen.
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