Ein Jahr lang hat die Meeresforscherin Antje Boetius die KAS begleitet

Kaum ein Thema wird Politik und Gesellschaft mittel- und langfristig mehr beschäftigen als der Klimawandel. Der Schutz von Luft und Meeren, die Erhaltung unserer natürlichen Lebensgrundlagen und die Bewahrung der Schöpfung gehen alle an. Sie sind Herausforderung für Wissenschaft und Politik gleichermaßen. Allerdings folgen diese sehr verschiedenen Logiken. Während die Wissenschaft der Wahrheitsfindung verpflichtet ist, geht es in der Politik um Entscheidungsfindung unter Berücksichtigung von Interessen. Wer also Lösungen für eines der drängendsten Probleme unserer Zeit erarbeiten, verbreiten und umsetzen will, braucht das Verständnis für beide Logiken, die wissenschaftliche und die politische. Für die Konrad-Adenauer-Stiftung war es daher ein besonderes Glück, dass sie im Jahr 2023 eine der herausragendsten Wissenschaftlerinnen unseres Landes als Fellow der Stiftung gewinnen konnte. Antje Boetius, Direktorin des Alfred-Wegener-Instituts, Helmholtz-Zentrums für Polar- und Meeresforschung und Professorin für Geomikrobiologie an der Universität Bremen, hat ein Jahr lang die Arbeit der Konrad-Adenauer-Stiftung begleitet, geprägt und herausgefordert. Sie hat als unabhängiger Kopf die Stiftungsarbeit von außen gelobt, kritisiert und mitgestaltet. Sie hat viele neue, unerwartete und ungemein wertvolle Impulse für die politische Bildungsarbeit der Stiftung beigesteuert. Und sie hat die KAS dabei unterstützt, neue politische Antworten zu formulieren und die Bedeutung von Wissenschaft für eine demokratische Gesellschaft herauszustellen. Mit dem vorliegenden Bericht soll das ausgesprochen spannende und erkenntnisreiche Jahr mit Antje Boetius nachgezeichnet und festgehalten werden. Aber nicht nur das. Der Bericht nimmt Sie außerdem mit auf eine für eine Institution der politischen Bildung etwas ungewöhnliche Reise. Eine Reise zur Gletscherbildung in der Arktisregion, zu methanfressenden Mikroorganismen in der Tiefsee, zu neuen Wegen der CO2-Vermeidung und zu Erkenntnissen, wie Natur und Mensch vernetzt sind und wie das alles unmittelbar mit der Zukunft von Politik und Gesellschaft in Deutschland und weltweit zusammenhängt.