Үйл явдал
Details
Im Zweiten Weltkrieg wurde das historische Zentrum der ostpreußischen Provinzhauptstadt Königsberg, des heute russischen Kaliningrad, fast vollständig zerstört. 1968 wurden die Überreste des Schlosses gesprengt, um gemäß den Grundsätzen des sowjetischen Städtebaus Freiflächen zu schaffen. Nur die Ruine des Königsberger Doms mit der Grabstätte des Philosophen Immanuel Kant überdauerte die Sowjetzeit und wurde ab 1992 im Rahmen einer russisch-deutschen Kooperation restauriert.
Die Stadtmitte wird durch zwei sich kreuzende Stadtautobahnen und das bis heute unvollendete „Haus der Sowjets“ dominiert. Seit einigen Jahren gibt es in Kaliningrad Bestrebungen, das „Herz der Stadt“ ohne Festlegung auf die Wiederherstellung des historischen Erscheinungsbilds wieder zum Schlagen zu bringen. Deshalb wurde im Herbst 2014 mit einem zweistufigen städtebaulichen Wettbewerb begonnen.
In der Veranstaltung präsentieren wir die Ergebnisse des zweiten internationalen Wettbewerbs.
Der Gewinner, Anton Sagal (Kaliningrad/Mailand), stellt seinen preisgekrönten Entwurf für die Bebauung des ehemaligen Schloss-Areals vor. Der Leiter des Kaliningrader Stadtplanungsbüros „Herz der Stadt“, Alexander Popadin, und der Kaliningrader Chefarchitekt Vyacheslav Genne ordnen diesen in die Gesamtplanung der Neugestaltung der Innenstadt.
Die thematische Einführung übernimmt der langjährige Senatsbaudirektor von Berlin und Mitglied der Kaliningrader Expertenjury, Prof. Dr. Hans Stimmann. Der Präsentation folgt eine Diskussion der russischen Gäste mit den Architekten Sergei Tchoban, nps tchoban voss/Architektur und Städtebau sowie Prof. Dr. Paul Kahlfeldt, Architekt und Vorsitzender des Deutschen Werkbunds.
Obwohl mit rund 600 Kilometern soweit von Berlin entfernt wie Köln, ist das einstige Königsberg heute aus der Wahrnehmung vieler Zeitgenossen verschwunden. Die Präsentation gibt die Gelegenheit, sich über Gegenwart und Zukunft dieser bedeutenden russischen Großstadt zu informieren.