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Details
Erinnerungen prägen den Menschen und beeinflussen dessen künftiges Handeln. Neben der wichtigen Bedeutung des Denkens an persönliche Erlebnisse sind wir auch auf Erinnerungen an wichtige Ereignisse unserer Geschichte angewiesen. 2015 begehen wir zahlreiche wichtige Jubiläen wie zum Beispiel 70 Jahre Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz, 70 Jahre Ende des Zweiten Weltkrieges oder 25 Jahre Deutsche Einheit. Dies soll Anlass bieten, uns an den Nationalsozialismus und die Shoa, die kommunistischen Diktaturen in Mittel- und Osteuropa sowie die unterschiedliche Entwicklung in den beiden deutschen Staaten bis hin zur Wiedervereinigung zu erinnern und erinnern zu lassen. Das ist gerade in der heutigen Zeit wichtig, da selbst die noch möglichen Erinnerungen aus erster Hand sehr rasch verblassen können. Der Literatur kommt daher die große Aufgabe zu, die Erinnerungen an die totalitären Regime und der Zeit des Kalten Krieges bis zum Fall der Mauer wach zu halten und sie speziell für die jüngere Generation, die die Zeit nicht selbst erlebt hat, begehbar zu machen.
PROGRAMM
Begrüßung, Einführung
Christian Schleicher
Stv. Leiter der Akademie der Konrad-Adenauer-Stiftung
Lesung "Mein Jahr als Mörder" und "Mogadischu Fensterplatz"
mit Friedrich Christian Delius
Gespräch mit dem Autor
Moderation
Axel Kahrs
Schriftsteller und Vorstandsvorsitzender der Nicolas-Born-Stiftung
Empfang
Nach der Lesung ist Friedrich Christian Delius bereit, am Büchertisch der Büchergilde-Buchhandlung am Wittenbergplatz, zu signieren.
Online anmelden können Sie sich hier.
Friedrich Christian Delius, geboren 1943 in Rom, in Hessen aufgewachsen, lebt heute in Berlin. Mit zeitkritischen Romanen und Erzählungen, aber auch als Lyriker wurde Delius zu einem der wichtigsten deutschen Gegenwartsautoren. Bereits vielfach ausgezeichnet, erhielt Delius zuletzt den Walter-Hasenclever-Literaturpreis, den Fontane-Preis, den Joseph-Breitbach-Preis sowie den Georg-Büchner-Preis 2011.
Der Autor liest aus dem Buch „Mein Jahr als Mörder“, in dem ein Student die Ermordung Hans-Joachim Rehses plant, der Richter an Freislers Volksgerichtshof war und 1968 freigesprochen wurde und aus dem Roman „Mogadischu Fensterplatz“, in dem er die Entführung der Landshut-Maschine von vier palästinensischen Terroristen im Jahre 1977 aus Sicht einer weiblichen Geisel schildert.