Vieles wird von den nachfolgenden Generationen getrieben
Im Bereich Bildung gebe es große Rückstände, wenn es um Digitalisierung geht, stellten die Panelisten fest. „Politische Entscheidungszyklen dauern länger als Innovationszyklen“ kommentierte Lennart Wetzel, Manager für Government Affairs bei Microsoft. Nadine Berneis, die das Projekt „Digitale Bildung trifft Schule“ leitet, kritisierte die zu langsam voranschreitenden Entwicklungen bei den Rahmenlehrplänen. Diese seien nicht mehr aktuell und würden die junge Generation nicht ausreichend über die Digitalisierung aufklären. „Kinder müssen Schritt für Schritt an das Thema herangeführt werden“, meinte Berneis unter Zustimmung der anderen Gesprächsteilnehmer. Die Technik sei ein Hilfsmittel für Lehrer, wodurch diese mehr Zeit für eine beispielsweise individuellere Aufgabenverteilung haben. Ein Schüler forderte, dass zunächst infrastrukturelle Grundlagen für Technologien geschaffen werden sollten, angefangen bei der Lehrerausbildung. Man spräche zu viel über Zukunftsvisionen und High-Tech, anstatt eine Basis dafür zu schaffen.
„Der Mensch schafft sich im Prinzip selbst ab“
Die fortschreitenden Technologien könnten in vielen Bereichen den Menschen ersetzen, stellte das Podium fest. Oft lerne der Mensch von der Maschine, dabei sollte es umgekehrt sein. „Man ist gezwungen, den Weg der Maschine zu gehen“, sagte Berneis. Auf der anderen Seite bestehe in Jobs, wo gerade die menschlichen Fähigkeiten und Empathie benötigt werden, ein massiver Mangel an Personal. Dr. Aljoscha Burchardt vom Deutschen Forschungszentrum für künstliche Intelligenz betonte, dass die Maschinen den Menschen nicht ersetzen sollten, die Frage sei eher „Wie können die Menschen und die Maschinen ideal zusammenarbeiten?“.
„Künstliche Intelligenz ist ein emotionsbehafteter Begriff“
Auch die Ängste der Bevölkerung, in Bezug auf Datenschutz und Arbeitsplatzmangel, würden die Digitalisierung in der Bildung hemmen. Wie eine Schülerin betonte, sollten sich die Menschen mit dem Einstellen und Pflegen von Daten in zum Beispiel den sozialen Medien, nicht verletzlicher für Hackerangriffe machen als notwendig. Wetzel forderte einen Dialog zwischen allen Akteuren, die mit Technologien zu tun haben, um auch ethische Fragestellungen zu berücksichtigen. Diese könnten große Auswirkungen auf das soziale Leben haben. Er lobte auch die Datenschutzgrundverordnung, die die Grundlage für ein homogenisiertes Datenschutzsystem in Europa bildet.
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