Nach der Begrüßung und Einführung in das Thema mit dem Hinweis auf den Denktag am 27.01 von Manuel Ley, Leiter des Hermann-Ehlers-Bildungsforums Weser-Ems der Konrad- Adenauer- Stiftung folgte der Vortrag von Prof. Dr. Erika Rosenberg über das Leben und Wirken des unbekannten Helden Carl Lutz.
Mit dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht im März 1944 begann der Völkermord an den ungarischen Jüdinnen und Juden. Ab Mitte Mai rollte Zug um Zug nach Auschwitz. Über 500.000 ungarische Jüdinnen und Juden wurden in wenigen Monaten ermordet. Mit einem raffinierten System von Schutzbriefen und Kollektivpässen gelang es dem Schweizer Diplomaten Carl Lutz und ungarischen Widerstandskämpfer*innen über 60 000 Menschen vor den Vernichtungslagern zu bewahren. Nach dem Krieg wurde Carl Lutz zum „vergessenen Helden”. Im Rahmen ihres Vortrages sprach Frau Rosenberg über das raffinierte System von Schutzbriefen und Kollektivpässen welches Lutz in Budapest etablierte, das das Überleben tausender Jüdinnen und Juden ermöglichte. Seit dem Einmarsch der Wehrmacht im März 1944 waren die ungarischen Juden hilflos der Mordmaschinerie Adolf Eichmanns ausgeliefert. Doch im Sommer 1944 wurde das Glashaus, ein ehemaliges Büro- und Wohngebäude in Budapest, zum Schauplatz dramatischer Ereignisse. Dort hatte der Schweizer Vizekonsul Carl Lutz eine spezielle Auswanderungsabteilung eingerichtet, und gemeinsam mit zionistischen Organisationen gelang es ihm, etwa 60.000 Menschen vor den Vernichtungslagern zu bewahren. Doch nach 1945 wurde Lutz, der Erfinder der Schutzbriefe und Initiator dieser einmaligen Rettungsaktion zum „vergessenen Helden“. Erika Rosenberg hat sich auf Spurensuche begeben, hat Überlebende des Holocaust befragt und die historischen Hintergründe recherchiert. Es war ein packender Bericht über einen Menschen, der allein der Stimme seines Gewissens folgte, und zugleich ein beeindruckendes Beispiel für Zivilcourage in Zeiten der Unmenschlichkeit.
Im Anschluss an den Vortrag gab es einen direkten Austausch zwischen der Referentin und den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Seminars.
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