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Frank Priess

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Der sonnige Süden Spaniens boomt

нь Frank Priess

Frühlingsreise des KAS-Freundeskreises nach Andalusien

Der sonnige Süden Spaniens ist mehr als Tourismus und Landwirtschaft. Das zeigte sich jetzt bei der Frühlingsreise des Freundeskreises der Konrad Adenauer Stiftung nach Andalusien ganz deutlich.

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Natürlich: überall nutzten einheimische und ausländische Besucher diese Maiwoche, um sich die Kultur- und Naturschönheiten der Region anzuschauen – eine Besichtigung der Alhambra etwa muss man momentan mit fast zwei Monaten Vorlauf buchen – die Region hat sich aber auch sonst entwickelt: Der Besuch des Projekts „Silver Economy“ in Malaga, das speziell auf die Potentiale der Über-Fünfzigjährigen ausgerichtet ist, zeigte dies ganz deutlich. Rund 700 Firmen aus aller Welt haben sich mittlerweile im Technologiepark der Stadt angesiedelt, auch „Flüchtlinge“ aus Katalonien sind dabei. Im Energiebereich finden sich ähnlich viele Innovationen wie in anderen Sektoren. Ludger Gruber, Leiter des KAS-Büros für Spanien und Portugal in Madrid, warb daher nicht umsonst dafür, dem Land auch in Deutschland mehr Aufmerksamkeit zu schenken.

Die reiche interkulturelle Vergangenheit erlebten die Reisenden auf allen Stationen, zu denen unter anderem Granada, , Baeza, Ubeda, Cordoba, Carmona, Sevilla, Cadiz, Algeciras und Ronda gehörten. Die oft mehrhundertjährige Baugeschichte berühmter Monumente macht dies immer wieder deutlich, nicht zuletzt maurische Elemente und solche aus Gotik, Renaissance und Barock hinterließen in Kathedralen und Palästen eindrucksvolle Spuren. Das Festival der Innenhöfe, der „Patios“, in Cordoba zeigte, wie ideenreich man hier das häusliche Umfeld gestaltet.

Der Tag in der spanischen Afrika-Enklave Ceuta bot Einblicke in die Migrationsthematik, die hier sehr anders diskutiert wird als in Deutschland. In Ceuta selbst wurde das Zusammenleben als entspannt und konfliktfrei beschrieben, die alternde spanische Gesellschaft ist auf Zuwanderung angewiesen, die Landwirtschaft gerade im Süden bietet Perspektiven auch für gering Qualifizierte. Dass Einwanderung nicht zuletzt aus dem kulturell verwandten Lateinamerika kommt, erleichtert die Integration. Und natürlich bleiben nicht alle Neuankömmlinge in Spanien …

Einen kleinen Ausflug in die Kolonialgeschichte bot der Besuch Gibraltars, der letzten Kolonie auf europäischem Boden. Unübersehbar auch hier die Mischung britischer, spanischer und nordafrikanischer Elemente, 14.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer überqueren täglich die Grenze. Die strategische Bedeutung machte der Schiffsverkehr in der viel befahrenen Meerenge deutlich, aber auch der in Sichtweite befindliche afrikanische Kontinent.

Die Vielfalt der Region lässt sich zudem gut auch kulinarisch erschließen. Von der Sherry-Probe in Jerez de la Frontera, frischen Fisch und Meeresfrüchte, die fast unendliche Bandbreite der Tapas, die Schinkenvielfalt vom Iberico-Schwein bis hin zu marokkanischen Elementen: auch in dieser Hinsicht blieben bei der eindrucksvollen Reise wenige Wünsche offen.

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