Die Konrad-Adenauer-Stiftung e.V. lud deshalb am 02.11.2022 gemeinsam mit dem Wirtschaftsrat der CDU e.V. Baden-Württemberg sowie dem baden-württembergischen Landesverband der Gesellschaft für Sicherheitspolitik e.V. in Stuttgart zu einer Diskussion ein, um den obengenannten Fragen nachzugehen. Die Thematik stieß auf großes Interesse: Etwa 100 Interessierte fanden sich in den Räumen des Look21 in Stuttgart ein, um die Diskussion vor Ort zu verfolgen. Etwa 30 Personen schalteten sich online zu.
Eine wichtige Erkenntnis des Abends: Deutschland stehe nicht so schlecht da, wie es in den Medien dargestellt würde, versicherte General Vetter, Abteilungsleiter Cyber- und Informationstechnik im Verteidigungsministerium. Die kritische Infrastruktur in Deutschland sei besser geschützt als in den USA. Trotzdem gebe es noch viel Verbesserungspotential. Seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine gebe es vermehrt lose Hackerzusammenschlüsse, die Institutionen und Organisationen angreifen würden, um ihre favorisierte Seite zu unterstützen. Um Deutschlands Cyberabwehr zu stärken, müsse vor allem die Vernetzung zwischen Behörden und Wirtschaft, aber auch zwischen internationalen Partnern gestärkt werden. Daran arbeite man derzeit mit Hochdruck.
Das Thema Vernetzung und Zusammenarbeit war auch Maximilian Mäder, CEO der performio GmbH, ein besonderes Anliegen. Wirtschaft und Behörden müssten sich enger verzahnen, um effektiver auf Angriffe reagieren zu können. Bei Cyberangriffen fehle es an zentralen Ansprechpartnern für KMUs, mahnte der Digitalisierungsberater. Gleichzeitig seien aber auch die Unternehmen in der Pflicht, sich stärker mit dem Thema Cybersicherheit und Abwehr von Hackerangriffen zu beschäftigen. Da gebe es noch viel Aufklärungsbedarf. Das Fehlen einer stabilen Cybersicherheitsstruktur könnte im schlimmsten Fall den Bankrott eines Unternehmens bedeuten.
Ferdinand Gehringer, der als Referent für Cybersicherheit bei Konrad-Adenauer-Stiftung tätig ist, nahm auch die Bevölkerung in die Pflicht. Wenn es um digitale Sicherheit geht, seien alle gefragt. Man müsse ein Bewusstsein für digitale Gefahren aufbauen. Das könne man vor allem durch digitale Bildung, die auch die ältere Generation erreichen müsse. Länder wie Finnland oder Litauen seien da schon besser aufgestellt.
Dr. Stefan Hofmann, Landesbeauftragter für Baden-Württemberg der Konrad-Adenauer-Stiftung, fasste den Abend in seinem Abschlussstatement passend zusammen: „Die Cybersicherheit in unserem Land ist nicht nur die Aufgabe der Bundeswehr, sondern der Gesellschaft. Die beste Cybersicherheitsinfrastruktur bringt nichts, wenn die Nutzer als „digital naives“ kein Bewusstsein für die Gefahr eines Hackerangriffs haben.“ Die KAS werde deshalb in naher Zukunft weitere Veranstaltungen zum Cybersicherheit durchführen.
Ein spannender Abend, für den wir uns auch ganz herzlich bei den Referenten, Moderatorin Karoline Gil und unseren Kooperationspartnern bedanken möchten.
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