Im erdölreichsten Land der Welt mangelt es an Benzin. In kilometerlangen Schlangen warten die Autofahrer oft mehrere Tage bevor sie ihren Tank füllen können.
Aufgrund des Benzinmangels liegt der Verkehr in Venezuela im April 2020 lahm. Lebensmittel und wichtige Güter können nicht an ihre Bestimmungsorte transportiert werden.
Die Mehrzahl der Krankenhäuser in Venezuela befindet sich in einer desolaten Lage. Es fehlt an Medikamenten, OP-Material und sogar an fließendem Wasser.
Das Kinderkrankenhaus J.M. de los Rios ist, wie viele der Krankenhäuser in Venezuela, völlig zusammengebrochen.
Um die Ausbreitung von COVID-19 zu verhindern, hat Venezuela strikte Ausgangssperren verhängt. Aufgrund des fast völlig zusammengebrochenen Gesundheitssystems ist das Land besonders anfällig für den tödlichen Virus.
Die Ausgangssperren werden vom venezolanischen Militär kontrolliert. Ein Ausbruch der Pandemie würde einen Kollaps des südamerikanischen Landes bedeuten.
Die Rentner und ältere Menschen in Venezuela sind besonders von der Hyperinflation betroffen. Ihre Rente reicht durch die extreme Währungsentwertung oft nicht einmal mehr für das Nötigste.
Rentner protestieren regelmäßig für eine menschenwürdige Altersrente in Venezuela.
In Venezuela haben viele Haushalte keine verlässliche Trinkwasserversorgung. Manchmal fällt die Wasserversorgung für Tage oder gar Wochen aus.
Seit 2015 sind mehr als 4,5 Millionen Venezolaner vor Armut und Not in ihrem Land geflohen. Zurück bleiben die Schwächsten: Kinder und Alte.
Jeder fünfte Venezolaner ist unterernährt. Besonders betroffen sind Kinder – Venezolanische Medien sprechen von einer „Generation des Hungers“.
Medial wenig beachtet spielt sich im Norden des südamerikanischen Kontinents seit Jahren eine humanitäre Katastrophe ab, die laut Angaben der UN-Flüchtlingsorganisation UNHCR einen der größten Flüchtlingsströme des letzten Jahrzehnts ausgelöst hat. Hunger und Armut in Venezuela, dem erdölreichsten Land der Welt, haben seit 2015 rund 4,5 Millionen Menschen zur Flucht veranlasst. Nach UN-Schätzungen könnten bis Ende 2020 rund 6,5 Millionen Venezolaner ihr Land verlassen haben – fast ein Fünftel der Bevölkerung. Während die Nachbarstaaten bei der Aufnahme der Geflüchteten zunehmend an ihre Grenzen stoßen, leidet eine Vielzahl der in Venezuela verbliebenen Menschen Hunger und kämpft täglich ums Überleben.
Das KAS-Themendossier beleuchtet die katastrophale Lage des einst reichen lateinamerikanischen Landes und gibt Einblick in die verschiedenen Dimensionen der sozioökonomischen Krise.