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Monitor Nachhaltigkeit

Kolumbiens Energiewende

z Eduardo Pastrana Buelvas, Vanessa Torres Alonso

Zwischen Exportabhängigkeit und hohen Ambitionen

Kolumbiens Wirtschaft ist stark vom Abbau natürlicher Ressourcen abhängig. Besonders der Export von Kohle stellt eine wichtige Einnahmequelle für das Land dar und bringt im Hinblick auf die geplante Energiewende enorme Herausforderungen mit sich. Die Umsetzung einer abrupten und beschleunigten Abkehr von fossilen Brennstoffen birgt nicht zu unterschätzende Risiken für die kolumbianische Wirtschaft und Gesellschaft. Daher ist es entscheidend, den Übergang mit Reindustrialisierungsmaßnahmen und einer Diversifizierung der Exporte zu unterstützen, um die notwendige Stabilität zu gewährleisten.

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Kolumbiens Energiemix ist überwiegend erneuerbar - mit einem erheblichen Anteil, der aus Wasserkraft stammt. Diese Abhängigkeit von natürlichen Ressourcen, insbesondere Wasser, macht das Energiesystem jedoch anfällig für den Klimawandel und Schwankungen der Niederschlagsmengen. Um diese Risiken zu mindern, ist es entscheidend, andere erneuerbare Energiequellen zu entwickeln und in den Energiemix zu integrieren, um ein widerstandsfähigeres Energiesystem zu gewährleisten. Auch die Verbesserungen der Energieeffizienz in allen Sektoren ist ein wichtiger Faktor. 

Trotz des relativ sauberen Energiemixes weist Kolumbien weiterhin eine starke Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen auf. Die nationale Wirtschaft ist in besonderem Maße auf Kohleexporte angewiesen, was Widerstand gegen strengere Klimapolitiken erzeugt hat. Unter Präsident Gustavo Petro hat Kolumbien nun den Abschluss neuer Verträge zur Förderung von fossilen Brennstoffen gestoppt. Diese Entscheidung stellt das Land vor wirtschaftliche Herausforderungen, da der Förderstop eine erhebliche Verringerung der Staatseinnahmen mit sich bringt und potenziell negative Auswirkungen auf ausländische Direktinvestitionen hat. Stattdessen sollte eine ausgewogene und schrittweise Energietransition angestrebt werden, um wirtschaftliche Stabilität und die Verfügbarkeit der notwendigen finanziellen Mittel für Investitionen in saubere Energie zu gewährleisten. Zusätzlich könnte das Fehlen einer mittelfristigen Übergangsstrategie für den Ersatz der Einnahmen aus fossilen Brennstoffen die wirtschaftliche Stabilität Kolumbiens erheblich beeinträchtigen. Daher muss die Energiewende von Reindustrialisierungspolitiken und einer Diversifizierung der Exporte begleitet werden. Und auch für den Ausbau der Erneuerbaren Energien bedarf es einer mittelfristigen Transformationsplanung: Erdgas wird als eine geeignete Übergangsenergiequelle identifiziert, da es kostengünstiger und sauberer als Öl und Kohle ist.

Um eine nachhaltige Energiewende in Kolumbien zu ermöglichen, wird es entscheidend sein, die Zusammenarbeit zwischen Regierung, Privatsektor und Zivilgesellschaft zu fördern und finanzielle sowie regulatorische Anreize für Investitionen in erneuerbare Energien zu schaffen. Internationale Zusammenarbeit für Technologietransfer und Finanzierung wird für eine erfolgreiche Transition ebenfalls erforderlich sein. Der Ausstieg aus den Fossilen ist zwingend erforderlich. Jedoch weist der vorliegende Monitor Nachhaltigkeit darauf hin, dass dieser Ausstieg ausgewogen und schrittweise stattfinden muss, um wirtschaftliche Risiken zu mindern und eine widerstandsfähige und nachhaltige Energiewende in Kolumbien sicherzustellen.

Lesen Sie den gesamten Monitor: „Colombia’s Energy Transition – Between Export Dependency and High Ambitions “ aus unserer Reihe Nachhaltigkeit hier als PDF. Bitte beachten Sie, dass die Publikation nur auf Englisch verfügbar ist.

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Lina Rühl

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19 sierpnia 2024
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Die Publikationen des Monitors Nachhaltigkeit sind Teil unserer Monitor-Publikationsreihe. Die Reihe Monitor behandelt übersichtlich jeweils ein Schwerpunktthema aus der Perspektive der KAS-Expertinnen und -Experten und ordnet es anhand weniger „Punkte zum Mitnehmen“ in den politischen und gesellschaftlichen Kontext ein.