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Seit Wochen wird - vor allem in Deutschland - intensiv über die Politik des neuen Präsidenten der USA, Donald Trump, diskutiert. Wie bei kaum einem anderen Präsidenten wurde seine Amtsübernahme am 20. Januar 2017 von heftiger Kritik begleitet. In den USA selbst ist eine Anti-Trump-Bewegung entstanden, die mit Protesten auf sich aufmerksam macht. In Europa bewerten wichtige Politiker den neuen Präsidenten ungewohnt offen und kritisch.
Gut zehn Wochen ist der 70-jährige Trump nun im Amt. Zeit für eine erste Bestandsaufnahme: Sind die Befürchtungen berechtigt, seine Vision „Amerika zuerst“ werde zu einer Renationalisierung und zu einer wirtschaftlichen Abschottungspolitik führen? Stehen wir tatsächlich vor einer Zeitenwende in der internationalen Politik und welche Folgen hätte diese für uns?
John Kornblum, 1991–2001 Botschafter der USA in Deutschland und seitdem in Berlin ansässig, meint: Statt das Ende des Westens zu beklagen, sollte Europa die Chance nutzen, eigene Lösungen für globale Probleme anzubieten und selbst mehr Verantwortung zu übernehmen.
Über diese Fragen wollen wir mit John Kornblum und mit Ihnen diskutieren.
Herzliche Einladung!
Zur Person:
John Kornblum wurde 1943 in Detroit geboren. Seine Großeltern waren aus Ostpreußen in die USA ausgewandert. Nach seinem Abschluss an der Michigan State University begann er 1964 eine Laufbahn im auswärtigen Dienst der Vereinigten Staaten. Seit 1969 war er in der US-Botschaft in Bonn u.a. für Ostpolitik zuständig und wurde 1973 in Washington D.C. zunächst Mitglied des politischen Planungsstabs und später Direktor der Abteilung für europäische regionalpolitische Angelegenheiten. Von 1979 bis 1981 war er wieder an der Berliner Botschaft als Berater eingesetzt und wechselte dann erneut in die USA als Leiter der Abteilung für zentraleuropäische Angelegenheiten im US-Außenministerium. 1985 kehrte er zurück in die Bundesrepublik Deutschland als amerikanischer Gesandter und Stellvertretender Kommandant Berlins. Weitere Stationen waren die Stellvertretung des Ständigen Vertreters der Vereinigten Staaten bei der NATO in Brüssel, die Leitung der amerikanischen Delegation bei der Helsinki-Folgekonferenz 1992 und sein Einsatz bei der KSZE in Wien. Von 1994 bis 1996 war John Kornblum neuerlich im US-Außenministerium tätig, um dann für vier Jahre als Botschafter der Vereinigten Staaten nach Berlin zu wechseln. 1990 wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet, 1997 wurde er zum Ehrenbürger von Sarajevo ernannt. Nach dem Ende seiner Amtszeit wurde er 2001 Deutschland-Chef der Investmentbank Lazard, seit 2009 ist er Berater bei der international renommierten Wirtschaftskanzlei Noerr.