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Bundeskanzlerin Merkel sieht deutsche Minderheitenförderung auf gutem Weg

Zur Arbeit an einem Europa, in dem nationale Minderheiten einen selbstverständlichen Platz haben, hat Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel in der Akademie der Konrad-Adenauer-Stiftung aufgerufen. „Es ist ein ureigenes und natürliches Bedürfnis, die eigene Sprache zu sprechen, die eigenen Traditionen und Sitten zu leben“, sagte sie in einem Grußwort auf der Fachtagung für Aussiedler- und Minderheitenpolitik. Daher sei es ein wichtiges Zeichen für einen freiheitlichen Staat, wenn sich nationale Minderheiten dort wohl fühlen. Merkel blickte auf der Tagung auf die Aussiedlerpolitik der vergangenen Jahre zurück. Mit viel Lob bedachte sie dabei die Aussiedlerbeauftragten der Bundesregierung. Dieses Amt war vor zwanzig Jahren geschaffen worden. Dem aktuellen Beauftragten Dr. Christoph Bergner MdB, der die Tagung leitet, dankte sie für die „hervorragende Weise“, in der er dieses Amt ausfüllt.

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Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel mit dem Aussiedlerbeauftragten Dr. Christoph Bergner (Foto: Hans-Joachim Rickel / BMI)

„Die Existenz der deutschen Volksgruppen in Osteuropa ist ein Teil der europäischen Siedlungsgeschichte, es ist ein Teil unser aller Geschichte“, sagte Merkel. Dies müsse immer wieder ins Bewusstsein gerufen werden. Gerade für diese Minderheiten, die während und nach dem Zweiten Weltkrieg besonders unter ihrer Zugehörigkeit leiden mussten, bekenne sich Deutschland zu seiner Verantwortung. „Damit wollen wir allerdings nicht Ursache und Wirkung des Zweiten Weltkriegs durcheinanderbringen“, betonte die Bundeskanzlerin.

Seit 1950 sind 4,5 Millionen Aussiedler nach Deutschland gekommen. „Diese Deutschen haben unser Land in vielfältiger Weise bereichert“, sagte Merkel. In der gleichen Zeit habe die Förderung der deutschen Minderheiten im Ausland eine deutliche Verbesserung ihrer Lebenssituation gebracht. Dies sei auch am stetigen Rückgang der Aussiedlerzahlen zu beobachten, für viele von ihnen gebe es auch in Osteuropa wieder eine Perspektive. Gleichzeitig übernehmen diese gut integrierten Minderheiten eine wichtige Brückenfunktion im Ausland, so die Kanzlerin.

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Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel (Foto: Hans-Joachim Rickel / BMI)

Auch für die Zukunft bekenne sie sich zum Amt des Aussiedlerbeauftragten, so Merkel unter lautem Beifall der anwesenden Tagungsteilnehmer. Zu den wichtigen Aufgaben dieses Amtes gehöre das Einbringen der Aussiedlerbelange in den nationalen Integrationsplan sowie die Förderung der nachwachsenden Generation von Aussiedlern. Gleichzeitig gehe es darum, auch den in Deutschland lebenden Minderheiten Hilfe und Unterstützung zu geben. „Die Entwicklung an der deutsch-dänischen Grenze kann hier als ein gelungenes Vorzeigeprojekt genannt werden“, sagte Merkel. Diese Idee gelte es nun nach ganz Europa auszuweiten.

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Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel mit Vertretern der Jugendorganisationen der deutschen Minderheiten aus Dänemark, Kasachstan, Polen, Rumänien, Russland, Slowakei, Tschechien, Ukraine und Ungarn (Foto: Hans-Joachim Rickel / BMI)

Mit ihrem Grußwort schloss sich Merkel in ihrer Einschätzung weitestgehend den Worten von Innenminister Dr. Wolfgang Schäuble an, der die Konferenz am Tag zuvor eröffnet hatte. Der Aussiedlerbeauftragte Dr. Christoph Bergner bedankte sich bei der Bundeskanzlerin für die Rückenstärkung und zeigte sich optimistisch, die neuen Impulse der Konferenz in seine Arbeit einfließen lassen zu können.

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