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Herzstück der Untersuchung sind über 255 Einzelinterviews mit Lehrerinnen und Lehrern sowie mit Müttern und Vätern quer aus verschiedenen sozialen Milieus mit und ohne Migrationshintergrund. „Wir wollen keine Eltern- und Lehrerschelte betreiben, sondern die subjektive Perspektive der Akteure in den Blick nehmen“, fasste Katja Wippermann, eine der Autorin, die Zielsetzung zusammen.
Zentrales Ergebnis der 400-seitigen Studie: Das Thema Bildung ist in der Gesellschaft angekommen. Nicht zuletzt weil für Eltern Bildung mehr denn je als Schlüssel für den Lebenserfolg ihrer Kinder gilt. Jedoch gibt es ein Problem. Eltern sind zunehmend verunsichert, weil die aktuelle Schulkultur eher Katalysator sozialer Unterschiede ist als dass sie diese nivelliert, so Wippermann. Denn selbst wenn bildungsferne, weniger privilegierte Eltern ihren Kindern eine bessere Zukunft durch Bildung ermöglichen wollten, hätten sie dazu wegen eines Mangels an finanziellen und zeitlichen Ressourcen keine Möglichkeit. Das Prinzip der Chancengleichheit werde unterhöhlt, da es immer stärker auf die Mitarbeit der Eltern ankomme. Diese sei zu einem „notwendigen Pfeiler“ des Bildungssystems geworden, obwohl keine formale Aufgabenbeschreibung durch die Schule vorliege.
Aus diesem Grund fordert Hermann Kues, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, einen Ausbau qualitativ hochwertiger Ganztagsschulen. So könne sichergestellt werden, dass „jedes Kind eine faire Chance bekommt und nicht zurückgelassen wird“. Flankierend müsse die Flexibilisierung der Arbeitswelt vorangetrieben werden. Sein Ministerium werde daher die vorgelegte „Charta für familienbewusste Arbeitszeiten“ weiter verfolgen.
Unverständnis zeigte Kues für den um sich greifenden Abi-Zwang. Für 75 Prozent der Eltern ist das Abitur der angestrebte Abschluss für ihren Nachwuchs. Dabei gebe es eine Vielzahl von anderen anerkannten Möglichkeiten, um voranzukommen, sagte Kues mit Hinweis auf das duale Bildungssystem.
Auch Michael Kretschmer, stellvertretender Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion für Bildung und Forschung, Kunst, Kultur und Medien sieht in der Verengung auf das gymnasiale Abitur eine Fehlentwicklung. „Der Mensch fängt nicht erst mit dem Abitur an“, sagte er. Wenn das duale Ausbildungssystem aus dem Blick gerate, liege ein „Vermittlungsdefizit“ vor. Es dürfe nicht sein, dass die außeruniversitäre Bildung als „Loserausbildung“ gelte. Erst recht nicht, wenn diese im europaweiten Vergleich hervorragend dastehe. Die Jugendarbeitslosigkeit in Deutschland von rund acht Prozent sei im Vergleich zu den anderen EU-Mitgliedsstaaten auch wegen der betrieblichen Ausbildung so niedrig. Kretschmer sieht auf einem anderem Gebiet Handlungsbedarf. Die Schulpolitik, ein „hochideologisierter Politikbereich“, leide unter „akuter Reformitis“. Das Ergebnis der Studie, dass die Eltern sich nach einem Reformstopp sehnten, sei daher folgerichtig. Es brauche dringend einen Schulfrieden, damit nicht nach jedem Regierungswechsel „eine neue Sau durchs Dorf“ getrieben werde. Ganz aus der Verantwortung entlassen, will Kretschmer die Eltern aber nicht. „Ohne sie kann es auch nicht gehen. Eltern müssen auch zukünftig mitmachen“.
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