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Muslimische Jugendliche müssten wie alle anderen auch die Fähigkeit erlernen, kritisch zu reflektieren. Sie müssten dabei unterstützt werden, eine eigene Identität zu entwickeln. Allerdings stünden die oftmals stark hierarchisch geprägten Strukturen in muslimischen Familien dem im Wege. Den Familien müsse daher bei der Islamismusprävention besonderes Augenmerk zukommen. Nötig sei eine gemeinsame Reflexion über Werte. Voraussetzung sei, so Schröder, dass die Familien sich hierzu bereit erklären würden. Andernfalls drohe die Gefahr, dass Begriffe wie Respekt und Ehre von Teilen weiter falsch interpretiert werden würden. Ein zentrales Ergebnis der Studie ist, dass viele Jugendliche bemängeln, ihnen und ihrer Religion würde zu wenig Respekt entgegengebracht werden. Diese Haltung würden solche Kräfte nur allzu gerne aufgreifen, die den freiheitlich demokratischen Verfassungsstaat bekämpfen wollen und auf Gewalt setzen. Schröder appellierte: „Wir müssen die Deutungshoheit über Respekt von denen zurückgewinnen, die ihn missbrauchen wollen. Wir müssen aufzeigen, was wir respektieren.“ Als Beispiel nannte sie das Recht auf Religionsfreiheit, die Freiheit bei der Wahl des Ehepartners und die Gleichberechtigung.
Schröder betonte vor dem Hintergrund der anhaltenden Debatte um die Bekämpfung des Rechtsradikalismus in Deutschland, dass jede Form des Extremismus dem Land schade. Der Kampf für Demokratie dürfe niemals „konjunkturabhängig“ sein. Der neonazistische Terror habe gezeigt, dass unter der „Spitze eines Eisbergs“ Diskriminierungen und Anfeindungen zu finden seien, mit denen sich Migranten alltäglich auseinandersetzen müssten.
Der Vorsitzende der Konrad-Adenauer-Stiftung, Dr. Hans-Gert Pöttering, hatte in seiner Begrüßung vor Verallgemeinerungen gewarnt. Zwar würden gut sechs Prozent der islamischen Jugendlichen in Deutschland dazu neigen sich einer radikalen Auslegung des Islams zuzuwenden und ein Viertel hiervon würde sogar den Einsatz von religiös motivierter Gewalt befürworten. Dennoch neige die deutliche Mehrheit eben nicht dem Islamismus zu. Pöttering: „Das sollte uns hoffnungsvoll stimmen.“
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