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Relacje po wydarzeniach

Widerstandsfähigkeit von Gesellschaft und Medien

Stresstest für die Freiheit - Panel 2

Wie die Gesellschaft und die Medien mit einer – konkreten und allgemeinen – terroristischen Bedrohung umgehen sollten, diskutierten Experten aus Deutschland, Frankreich und Israel im zweiten Panel. Durch Vorbereitung und Information ist die einfache Antwort. Nur: Der Teufel liegt, wie so oft, im Detail.

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Vorbereitet sein

Ob es sich nun um einen Terroranschlag oder eine Naturkatastrophe handele: Die Wirkung sei die gleiche und die Bevölkerung müsse auf die Resultate vorbereitet sein, sagte Dr. Yechiel Soffer von C-Defense in Israel und ehemaliger Abteilungsleiter Zivilschutz beim Heimatschutz der israelischen Armee. Ein allen bekannter Notfallplan, ausreichend Informationen zu Handlungsempfehlungen sowie spezielle Katastrophenschutzfähigkeiten seien für die Resilienz einer Gesellschaft zentral. Ein weiteres Erfordernis, um in der Folge eines Anschlags richtig reagieren zu können: das Vertrauen der Bevölkerung in die staatlichen Behörden. Diese sollten in der Planung für Notfalllagen stets versuchen, die Situation durch die Augen der Menschen zu sehen; sie müssten zudem dafür sorgen, dass die Bürger das Gefühl haben, die Situation sei unter Kontrolle.

Mit der Gefahr leben

Dazu bedürfe es einer engen und lange vorbereiteten Partnerschaft zwischen der Gesellschaft und dem Staat, einer stabilen Notfall-Architektur, online sowie offline, ergänzte Stéphane Lacombe. Der stellvertretende Direktor der Französischen Vereinigung für die Opfer von Terrorismus kam zu der etwas resignierenden Erkenntnis, dass man im Prinzip lernen müsse, mit der Terrorgefahr zu leben, denn absolute Sicherheit gäbe es nicht. Mit Blick auf die Bemühungen um De-Radikalisierung distanzierte er sich denn auch von den Rednern des vorherigen Panels: „Ich glaube nicht an De-Radikalisierung, wir können deren Glauben nicht ändern und wir betreiben schließlich keine Gehirnwäsche.“ Vor allem nützten seiner Ansicht nach keine Gegen-Narrative. Diese verschärften nur das Schwarz-Weiß-Denken und dienten damit den Zielen der Terroristen und ihrer Organisationen.

Informiert sein

Genau an dieser Stelle gerieten die Medien regelmäßig in ein Dilemma, wenn sie über Anschläge oder Aktivitäten von Terroristen schrieben, sagte Yassin Musharbash, ZEIT-Redakteur im Ressort Investigativ. Die Frage sei: Befördern Journalisten mit ihrer Berichterstattung die – von den Terroristen gewünschte – Eskalation? Oder sollten sie besser auf umfangreiche Berichterstattung verzichten? Das Problem bestehe darin, dass Terrormilizen wie der sogenannte Islamische Staat mittlerweile auf die Berichterstattung der Medien bauen und ganz bewusst immer brutaler werden, um ihre Propaganda übermitteln zu können. Es ist eine schwierige Gratwanderung der „Champions of the 50 shades of grey“, wie Musharbash seine Zunft schmunzelnd bezeichnete: Wichtig sei, dass die Medien die Realität präsentieren, so dass auf dieser Grundlage Menschen Entscheidungen treffen könnten, denn: „Information ist der Sauerstoff der Demokratie“, so Musharbash.

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