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„Wir müssen ‘s machen“

5. Deutsch-Japanischer Wirtschaftsdialog. Deutschland und Japan gemeinsam voran

Beim 5. Deutsch-Japanischen Wirtschaftsdialog trafen rund 200 Partner zusammen, um über die gemeinsame Zukunft zu debattieren.

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Der Generalsekretär der Japanisch-Deutschen Parlamentariergruppe und ehemalige Staatsminister für Auswärtige Angelegenheiten, Minoru Kiuchi, sprach Deutschland in seiner Videobotschaft eine besondere Bedeutung zu. Es sei Partner Nummer eins. Somit solle sich die Kooperation auch in Zukunft vertiefen.

Denn „keine Straße ist lang mit einem Freund an der Seite“, zitierte Andreas Scheuer, der Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur passend zur Konferenz, das oft Rainer Maria Rilke zugeschriebene Sprichwort, das auch eine japanische Herkunft vermuten lässt.

Kazushige Nobutani, der Präsident der Japan External Trade Organization (JETRO) erklärte, wie wichtig freier Handel für die japanische Industrie sei. Japan fordere dazu Freihandelsabkommen und trage zu einem fairen Welthandelssystem bei. Auch erlebe die Gesellschaft einen Wandel. Vom traditionellen System lebenslanger Anstellung hin zu 10.000 Start-Ups, von denen Japan seither 140 fördere. Mit dem Projekt JETRO Global unterstütze seine Organisation vor allem auch den Austausch mit deutschen Partnern, nun mehr mit einer dritten deutschen Zweigstelle in München. Dies spiegle die Bedeutung Deutschlands für Japan wider. Auch für den Botschafter von Japan in Deutschland, H.E. Takeshi Yagi bedeute Deutschland der größte Standort in Europa. „Unsere Kooperation schreitet voran und es ist eine Partnerschaft im gegenseitigen Respekt.“ Mark Hauptmann, MdB betonte neben dieser wirtschaftsspezifischen Partnerschaft auch die darunterliegende Freundschaft, die weiter auszubauen sei. „Zwei Partner auf Augenhöhe“, deren besondere Aufmerksamkeit nun den anstehenden Olympischen und Paralympischen Spielen 2020 in Japan gelte. „Die ganze Welt wird auf Japan schauen“, so Andreas Glunz. Der Bereichsvorstand für das internationale Geschäft der KPMG AG ist sich sicher, dieses Event biete vielen deutschen Unternehmen eine große Chance auf ein „Partnering“ mit japanischen Unternehmen. Die Bereiche Health Care, Robotics, Daten, Digitalisierung sollen dabei mehr fokussiert werden. Manfred Stern, CEO und Chairman der YASKAWA Europe Holding AB sieht die Olympischen Spiele auch als Wegbereiter für einen internationalen freundschaftlichen und fairen Wettbewerb. Sie können anregen, sich darauf zu besinnen, was in der Wirtschaft und dem menschlichen Zusammenleben wirklich wichtig ist. YASKAWA trägt unter anderem mit neuester Inverter-Technologie konkret zur Durchführung der olympischen Kanuwettbewerbe bei. „Wir müssen die Technik für den Menschen nutzbar machen.“

Der Leiter für Public Affairs in der Region Japan/APAC der Bayer AG Pharmaceuticals, Tobias Hermstorf ist begeistert von Olympia. Es sei eine großartige Plattform, um neueste Technologien, bildgebende, analytische und diagnostische Verfahren vorzustellen. „Wir sollten eine Technologie schaffen, die Werte für die Gesellschaft schafft“, so Kai Grunwitz, Geschäftsführer der japanischen NTT in Deutschland. Japan und Deutschland als Inkubator für Innovation, die dem Menschen von großem Nutzen sein kann.

Kenji Shibuya, Professor und Direktor des Instituts für Bevölkerungsgesundheit des King‘s College London erklärte zudem, man müsse kein Sportfan sein. Zu sehen, wie die Besten der Welt zusammen kämpfen, sei schon Grund genug, die Spiele vor dem Fernseher gespannt zu verfolgen. „Wir sehen Diversität und die Welt vereint und können neueste Technologien nutzen, um die Menschen zu unterstützen und zusammenzuführen. Wir sollten überlegen, was Deutschland und Japan gemeinsam schaffen können.“

Also, „wer soll es machen in der Welt?  Wir müssen ‘s machen“, mahnte Scheuer das so professionelle und technisch hochversierte Deutschland, das leider noch zu oft an den rechtlichen Rahmen, dem dürftigen Eigenmarketing und dem Überperfektionismus scheitere und zu viel Zeit verliere. Auch Japan scheine noch lieber fehlerfrei als mit Fehlern voranzuschreiten. Um jedoch Treiber der Innovation zu werden, brauche es mehr Tempo und bessere rechtliche Rahmenbedingungen. Zudem scheint unsere Gesellschaft durch Wohlstand defensiv, und zu einer „MiMiMi“ Gesellschaft heranzuwachsen. „Wir sollten nicht erst das Negative sehen, sondern das Positive anpacken“,mahnte der Bundesminister. Denn in Japan und Deutschland verberge sich viel Potential, auch auf Augenhöhe mit allen anderen Wettbewerbern zu sein, betonte Tobias Helmstorf. Zudem forderte Andreas Glunz, die Stärken zu bündeln, um neue Märkte zu schaffen.

 

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