Discussão
Detalhes
Die Personalstärke-Meldung des Bundesministeriums der Verteidigung für den Monat Februar 2022 beziffert die Zahl der aktiven Soldatinnen und Soldaten in der Bundeswehr mit insgesamt weiterhin weniger als 184.000 Frauen und Männern in Uniform. Aktuell sind hiervon nur 23.691 Soldatinnen. Dies entspricht – trotz der uneingeschränkten Öffnung aller militärischen Laufbahnen für Frauen im Jahre 2001 – einem Anteil von rund 13 Prozent an der Gesamtpersonalstärke der Bundeswehr. Dies lässt die angestrebte Zielgröße von 203.000 Soldatinnen und Soldaten im Jahr 2025 gegenwärtig schwer erreichbar scheinen. Gerade vor dem Hintergrund des russischen Angriffskrieges in der Ukraine erweist sich der Aufwuchs und Ausbau der militärischen Fähigkeiten auch hierzulande als unabdingbar.
Als Parlamentsarmee ist die Bundeswehr- und auch die Reserve - ein wesentlicher Bestandteil der nationalen Sicherheitsvorsorge und bedarf der festen Verankerung in der Gesellschaft. Doch wie ist es angesichts der aktuellen Zahlen um diese Verankerung bestellt? Klar ist: Soldatinnen und Soldaten sollen als „Bürgerinnen und Bürger in Uniform“ die gesellschaftliche Vielfalt der Bundesrepublik Deutschland widerspiegeln. Jedoch gibt es Stimmen, die – zu Recht – das Abbild der deutschen Gesellschaft innerhalb seiner Streitkräfte infrage stellen. Gleiches gilt auch für die Reservistinnen und Reservisten, die „Bürgerinnen und Bürger mit Uniform“ sind und als Mittler und Multiplikatoren einen wichtigen Beitrag dazu leisten, dass gesellschaftliche Entwicklungen Teil der Bundeswehr sind. Wo steht die Bundeswehr in diesem Zusammenhang und welche Maßnahmen werden getroffen, um diesem hohen Anspruch nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch gerecht zu werden?
Die verkündete „Zeitenwende“ angesichts eines neuen Krieges in Europa wird die Bundeswehr fordern. Dabei ist auch zwingend erforderlich, Personal im notwendigen Umfang einzustellen, es auszubilden, vollständig materiell auszustatten und technisches Gerät im erforderlichen Umfang bereitzustellen. Ein Sondervermögen in Höhe von 100 Milliarden Euro sowie die Erreichung des Zwei-Prozent-Ziels sollen „neue und starke Fähigkeiten“ schaffen. Bei der Erhöhung der Truppenstärke spielen nicht nur die noch einzustellenden aktiven Soldatinnen und Soldaten eine Rolle, sondern auch die Reservistinnen und Reservisten, die sowohl für die Landes- und Bündnisverteidigung, den Heimatschutz und auch die Einsätze im Rahmen des internationalen Krisenmanagements unverzichtbar sind. Ohne Reservistinnen und Reservisten kann die Bundeswehr nicht ihre volle Einsatzbereitschaft, gerade vor dem Hinblick der Landes- und Bündnisverteidigung, erreichen.
Wie wirkt sich diese Zeitenwende auf das Personal in der Reserve und die Strategie 2032+ für die Bundeswehr aus? Inwieweit beeinflusst der russische Angriffskrieg den Ansatz gesamtstaatlicher Resilienz und welche Lehren müssen gezogen werden? Was bedeutet das für die Reserve? Wie soll sie künftig aufgestellt werden?
Die Konrad-Adenauer-Stiftung e.V. widmet sich daher in einer Kooperationsveranstaltung mit dem Verband der Reservisten der Deutschen Bundeswehr e.V. am 10. Mai in einer Diskussionsrunde dem Thema Zukunft der Reserve, welche Rolle die Reservistinnen und Reservisten bei der Stärkung der Resilienz und als Ausdruck des wertorientierten Handelns der Streitkräfte spielen können und wie eine Erhöhung des Frauenanteils in allen militärischen Laufbahnen erreicht werden können.
programa
18:00 Uhr: Begrüßung
Dr. Peter Fischer-Bollin | Leiter der Hauptabteilung Analyse und Beratung, Konrad-Adenauer-Stiftung
Pascal Kober MdB | Stellvertreter des Präsidenten des Verbandes der Reservisten der Deutschen Bundeswehr e.V.
18:10 Uhr: Impulse und Diskussionsrunde
Oberst a.D. Roderich Kiesewetter MdB | Sprecher für Krisenprävention der CDU/CSU-Bundestagsfraktion
Generalleutnant Markus Laubenthal | Stellvertreter des Generalinspekteurs der Bundeswehr
Dr. Pia Fuhrhop | Wissenschaftlerin bei der Stiftung Wissenschaft und Politik
Moderation:
Amelie Stelzner-Doğan | Referentin Bundeswehr und Gesellschaft der Konrad-Adenauer-Stiftung