Conferência especializada
Detalhes
In Europa hat die Soziale Marktwirtschaft – in unterschiedlichen Ausprägungen - seit Ende des Zweiten Weltkriegs als Grundlage für hohes Wachstum und Beschäftigung und damit für Wohlstand und politische sowie soziale Stabilität stehen können. Auch die Finanz- und Wirtschaftskrise hat bewiesen, dass ordnungspolitische Grundsätze nicht aufgeweicht werden dürfen. Es sind jedoch vor allem regionale und globale Politikansätze, die wirksame Krisenbekämpfung ermöglichen. Diesbezüglich hat die Krise in Europa erhebliche strukturelle Schwächen offen gelegt. Mit der Reformstrategie „Europa 2020“ hat die EU einen Neuanfang zur Förderung europäischer Wettbewerbsfähigkeit mit gestärkter wirtschafts- und finanzpolitischer Steuerung gestartet. Eine „europäische Soziale Marktwirtschaft“ für das 21. Jahrhundert soll auf diesem Weg erreicht werden.
Zugleich hat die Krise die wirtschaftspolitische Systemfrage erneut auf die Tagesordnung gesetzt. Das europäische Wirtschafts- und Gesellschaftsmodell der Sozialen Marktwirtschaft muss sich im
internationalen Wettbewerb gegenüber marktliberalen Ansätzen einerseits und staatszentriertem Dirigismus andererseits behaupten. Wir stehen vor der Herausforderung, die Grundsätze der Sozialen Marktwirtschaft in einer stärker vernetzten globalen Wirtschaft zu fördern und dafür Verbündete zu
finden. Diesem Bemühen verschreiben sich auch die von der KAS erarbeiteten „Leitlinien für Wohlstand, soziale Gerechtigkeit und nachhaltiges Wirtschaften“. Gerade global immer einflussreichere Staaten
stehen vor einer Richtungsentscheidung: Es geht darum, welchen Weg sie einschlagen, um ihren Wachstumspfad weiter zu verfolgen und politisch, sozial sowie ökologisch zu gestalten. Wie wird das europäische Entwicklungsmodell im Ausland bewertet? Welche Ansätze werden in wichtigen
Schwellenländern diskutiert? Wie kann ein internationaler wirtschaftspolitischer Dialog strukturiert und Konsens erreicht werden?
Dabei geht es auch darum, Konvergenzen und Divergenzen zwischen dem Ordnungskonzept der Sozialen Marktwirtschaft und wertebasierten Ordnungsmodellen anderer Kulturkreise zu eruieren. Welche gemeinsamen Orientierungen und Anknüpfungspunkte lassen sich – trotz unterschiedlicher
Wertvorstellungen – finden? Welche Übereinstimmungen bestehen mit den Prinzipien der Sozialen Marktwirtschaft? Wie kann die rationale Auseinandersetzung mit den Positionen der jeweils anderen Seite gefördert werden? Die aufgeworfenen Fragen sollen im Zentrum der Fachkonferenz stehen, an der sich Vertreter der europäischen Politik, Auslandsmitarbeiter der KAS sowie Fachleute aus den betreffenden Ländern beteiligen. Ziel ist die Erörterung und Diskussion ordnungspolitischer Konzepte sowie der strategischen Aufstellung der EU und wichtiger Schwellenländer in diesem Feld.
Dienstag, 8. Februar 2011
Cercle Royal Gaulois Artistique et Littéraire, 5, Rue de la Loi, 1000 Brüssel
17:30h
Begrüßung
Dr. Hans-Gert Pöttering MdEP
Vorsitzender der Konrad-Adenauer-Stiftung, Präsident des Europäischen Parlaments a.D.
17:45h
Impulsvortrag
Für eine internationale wertegeleitete Wirtschaftsordnung – Leitlinien für Wohlstand, soziale Gerechtigkeit und nachhaltiges Wirtschaften
Valdis Dombrovskis
Ministerpräsident der Republik Lettland
Kommentare
Corien Wortmann-Kool MdEP
Stellv. Vorsitzende der EVP-Fraktion im Europäischen Parlament
Johannes Laitenberger
Kabinettschef von Präsident Barroso, Europäische Kommission
Diskussion
Moderation: Wolfgang Landmesser, WDR/NDR Hörfunkstudio Brüssel (tbc)
Schlusswort
Dr. Gerhard Wahlers
Stellv. Generalsekretär der Konrad-Adenauer-Stiftung
19:00h
Empfang
Konferenzsprachen sind Deutsch und Englisch. Es wird simultan übersetzt.
Mittwoch, 9. Februar 2011
Europabüro der Konrad-Adenauer-Stiftung, 11, Avenue de l’Yser, 1040 Brüssel
Konferenzsprachen sind Deutsch und Englisch. Es wird simultan übersetzt.
- Fachkonferenz -
09:30h
Registrierung
10:00h - 10.30h
Begrüßung und Einführung In Freiheit und Verantwortung wirtschaften – Der weltweite ordnungspolitische Dialog der Konrad-Adenauer-Stiftung zur Sozialen Marktwirtschaft
Dr. Gerhard Wahlers
Stellv. Generalsekretär der Konrad-Adenauer-Stiftung
10:30h - 12.30h
Panel I: Wettstreit der Wirtschaftsordnungsmodelle: Welches Konzept kann sich behaupten?
- Jagadeesh Gokhale, Ph.D, Cato Institute, Washington, USA
- Prof. Dr. Chin Leng Lim, University of Hong Kong, China
- Prof. Dr. Jörg M. Winterberg, Rektor der SRH Hochschule Heidelberg
Moderation
Thomas B. Stehling, Leiter KAS-Länderprogramm Spanien
14:00h - 16.00h
Panel II: Wachstum und Verantwortung: Welchen Entwicklungspfad verfolgen die G20-Schwellenländer?
- PD Dr. Heribert Dieter, Forschungsgruppe Globale Fragen, SWP Berlin
- Dr. Wilhelm Hofmeister, Leiter KAS-Regionalprogramm Politischer Dialog Asien
- Dr. Werner Böhler, Leiter KAS-Länderprogramm Südafrika
- António José Cabral, Chefberater Kabinett Barroso, Europäische Kommission
Moderation
Olaf Jacob, Leiter KAS-Regionalprogramm Soziale Ordnungspolitik in
Lateinamerika (SOPLA), Rio
16:30h - 18.30h
Panel III: Wirtschaft von Werten leiten lassen – Normative Ordnungen der Sozialen Marktwirtschaft
- Frank Priess, Leiter KAS-Länderprogramm Mexiko
- Pfarrer Rüdiger Noll, Direktor der Kommission Kirche und Gesellschaft, Konferenz Europäischer Kirchen
- Thomas Birringer, Leiter KAS-Regionalprogramm Golf-Staaten
- Prof. Dr. Volker Nienhaus, Präsident der Philipps Universität Marburg a.D.
Moderation
Dr. Hubert Gehring, Leiter KAS-Länderprogramm Tschechien
18:30h
Schlussbemerkungen