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In diesen Wochen kann sich zumindest ein Mitgliedsland der Europäischen Union und der Eurozone über positive Nachrichten freuen: Irlands Wirtschaft befindet sich wieder im Aufschwung.
Die Reformanstrengungen und Sparmaßnahmen der Fine Gael und Labour Koalition zeigen erste Wirkung: Nach neun Monaten Regierungszeit kann Premierminister Enda Kenny bereits eine positive Bilanz ziehen: Die beiden ersten Quartale des Jahres 2011 zeigen ein Wirtschaftswachstum von je 1,6%. Und der Export boomt: Man rechnet mit einem Exportanstieg von 7,1% für das laufende Jahr.
Der Weg dorthin war nicht einfach: Er erforderte mutiges politisches Handeln und persönliche Opfer und Geduld der irischen Bevölkerung. Sie wurde mit tiefen Einschnitten bei den Löhnen, Steuererhöhungen und Einsparungen bei Sozialprogrammen konfrontiert. Doch Massenproteste blieben aus. Die Iren sehen ein, dass sie einen persönlichen Beitrag zur Überwindung der Krise und letztlich zum Wohle der irischen Gesellschaft leisten müssen.
Irland sind Herausforderungen dieser Art nicht unbekannt. Die grüne Insel galt lange Zeit als Vorzeigeland und großer Gewinner der Europäischen Integration. Doch nach der wirtschaftlichen Hochphase des „Celtic Tigers“ musste Irland im Jahr 2008 feststellen, dass es sich in einer Rezession befindet. Wobei der Kern der irländischen Krise im Bankensektor liegt und sich darin von den anderen europäischen Schuldnerländern unterscheidet. Diese Verschuldung verschärfte sich und führte schließlich im Februar 2011 zur Abwahl der Fianna Fáil-Regierung. Die Koalitionsregierung konnte mit einem Vertrauensvorschuss im Frühjahr dieses Jahres ein rigides Reformprogramm auf den Weg bringen, das noch nicht zu Ende ist.
Die gegenwärtige Erholung der irischen Wirtschaft ist auch gute Nachricht für die europäischen Partnerländer. Schon ab 2012 sollen keine EU-Hilfen mehr notwendig sein und man rechnet damit, dass bis zum Jahr 2015 das Haushaltsdefizit unter 3% des BIP fallen wird. Irland ist auf einem guten Weg, und es ist im Interesse Deutschlands und der Europäischen Union, diesen weiter voranzutreiben.
Premierminister Enda Kenny wird in seiner Rede bei der Konrad-Adenauer-Stiftung die nächsten politischen und wirtschaftlichen Schritte für sein Land innerhalb in der Europäischen Union aufzeigen. Dr. Wolfgang Schäuble MdB, Bundesminister der Finanzen, wird aus deutscher Perspektive in das Thema einführen.
Programm
14:30 Uhr
Begrüßung
Dr. Gerhard Wahlers
Stellvertretender Generalsekretär
Konrad-Adenauer-Stiftung
Eröffnung
Dr. Wolfgang Schäuble MdB
Bundesminister der Finanzen
Rede
Irlands Weg zum Aufschwung: Reformen, Wachstum, Beschäftigung
Enda Kenny
Premierminister von Irland
Diskussion
Moderation
Dr. Gerhard Wahlers
Stellvertretender Generalsekretär
Konrad-Adenauer-Stiftung
15:30 Uhr
Empfang
Die Veranstaltung wird Deutsch-Englisch simultan übersetzt.
Gerne können Sie sich anmelden: anmeldung-berlin@kas.de