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Die Zahlen sind bekannt wie alarmierend: Angesichts stetig zurückgehender Geburtenzahlen und zunehmender Lebenserwartung wird der Anteil der über Sechzigjährigen bis zum Jahr 2050 etwa 40 Prozent der Bevölkerung ausmachen. Allein bis zum Jahr 2030 werden ca. acht Millionen Arbeitsplätze wegfallen. Als "bekennende" Volkswirtin treibt Dr. Martina Niemann die Frage um, wie angesichts dieser Entwicklung auch in Zukunft noch Wirtschaftswachstum generiert werden kann. Ihre Antwort lautet kurz und knapp: "Lebenslanges Lernen".
Angesichts eines (über-)großen Angebots an Arbeitskräften legten die Unternehmen bislang keinen großen Wert auf ältere Arbeitnehmer, im Gegenteil. Jetzt habe aber ein breites Umdenken eingesetzt. "Ohne die gezielte Aus- und Weiterbildung älterer Arbeitnehmer kann Deutschland seine Zukunft nicht gestalten", so Dr. Niemann. Dabei käme es aber darauf an, noch stärker Kompetenzen zu schulen, als reines Wissen anzuhäufen. Dazu gehört aber auch, die älteren Arbeitnehmer geistig und gesundheitlich fit zu halten. Wichtig sei auch, den Arbeitsalltag so zu organisieren, so dass Motivation und Innovation gestärkt würden.
Für die jüngere Generation biete der demographische Wandel ebenfalls hervorragende Möglichkeiten. Die Wirtschaft müsste aber verstärkt darüber nachdenken, wie die Jugendlichen, die bisher (noch) aufgrund fehlender Schulabschlüsse bzw. Qualifikation kaum vermittelbar seien, doch in den Arbeitsmarkt integriert werden könnten.
Dabei käme es darauf an, dass alle am Lernprozess Beteiligten, sich vernetzten, um ihre Maßnahmen und Prozesse aufeinander abzustimmen, wobei diese in einem sog. "Zweikontenmodel" integriert werden sollten, auf dem soziale und personale Lernprozesse abgebildet werden sollten.
Insgesamt zeigte sich Dr. Niemann optimistisch, dass auf diese Weise die Auswirkungen des demographischen Wandels beherrschbar seien, denn: "Ob jung oder alt, die Deutschen wollen ihren Lebensstandard halten".
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