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60 Jahre Israel: Fundamente und Perspektiven israelischer Politik

Eine Bilanz des Wiesbadener Gesprächs 7. April 2008

„Israel braucht den Frieden. Aber man darf die Augen vor der Wirklichkeit nicht verschließen: Wir leben in einer sehr schlechten Nachbarschaft.“ Professor Yehuda Blum, der an der Hebräischen Universität Jerusalem lehrt, glaubt nicht daran, dass Israels arabische Nachbarn sich westlichen Idealen öffnen werden: „Dort kann Demokratie offenbar nicht funktionieren. Wenn Araber sich frei entscheiden können, wählen sie Fundamentalisten, die anschließend die Demokratie abschaffen.“

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Blum, 1931 in Bratislava geboren, richtete vor 200 Teilnehmern auch klare Worte an die amerikanischen Verbündeten Israels: „Die Intervention im Irak hat das Gleichgewicht im Nahen Osten zerstört. Für die ganze Region ist es jetzt schlimmer.“ Angesichts der aggressiven Politik Teherans ist Blum, ehemaliger Botschafter seines Landes bei den Vereinten Nationen, Bundeskanzlerin Angela Merkel besonders dankbar für ihre eindeutige Solidarität mit Israel und ihr Bekenntnis zu dem Recht seiner Bürger, innerhalb sicherer Grenzen zu leben: „Iran bedroht Israel existenziell.“

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Professor Yehuda Blum (Foto: Christine Leuchtenmüller)

Yehuda Blum erläuterte einzelne Rahmenbedingungen für Verhandlungen Israels mit seinen Nachbarn: „Aus dem größten Teil des Westjordanlandes werden wir uns zurückziehen müssen – schon aus demographischen Gründen. Der jüdische Charakter eines größeren Israel ist gefährdet. Ein kleineres Israel bleibt sicher mehrheitlich jüdisch.“ Da in Judäa und Samaria „die Wiege des jüdischen Volkes“ stehe, falle Israel ein Verzicht auf diese Gebiete besonders schwer. Der Hass der Araber auf Juden verhindere leider Kompromisse. Blum stellte diese rhetorischen Fragen: „Warum streben die Araber ‚judenreine Gebiete’ an? Warum können innerhalb eines palästinensischen Staates nicht Juden in Hebron oder Bethlehem leben?“

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erscheinungsort

Wiesbaden Deutschland

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