Immer erkenntnisreich: Austausch mit Bürgermeister Dahlhoff
Nachdem die Rollen verteilt waren und die Vorbereitungen für den Bürgermeisterwahlkampf in Wattenburg begonnen hatten, gab es Besuch von Malte Dahlhoff, Bürgermeister von Bad Sassendorf. Den inzwischen im zehnten Jahr amtierenden Bürgermeister kannten die meisten Teilnehmenden zwar schon als Vater ihrer Mitschülerin oder wenn er – wie auch heute – mit dem Fahrrad in der Stadt unterwegs war; dennoch konnte Dahlhoff in der Klasse besonders auf seine Tätigkeit eingehen.
Alltagsbezug von Kommunalpolitik verdeutlichen
So erklärte er anschaulich, dass die meisten erst dann merken, wo Kommunalpolitik eine Rolle spielt: Wenn es mal nicht läuft. Wie man etwas umsetzen könne, zeige sich erst vor Ort, aber es mache Spaß, bei der Problemlösung beteiligt zu sein.
Wie die Problemlösung vor Ort aussehen kann, zeigte sich in der anschließenden Mittagspause – in der neu gebauten Mensa nebenan, die abends als Ratssaal dient.
Sieg im ersten Wahlgang
Frisch gestärkt ging es in den Wahlkampf. Die Presse-Gruppe begleitete den Schlagabtausch auf Instagram. In der Podiumsdiskussion schenkten sich die Kandidaten nichts, insbesondere kamen immer mehr Ideen für die Stadt Wattenburg auf den Tisch. Finanzierbar sei ja alles mit „etwas erhöhten Steuern“. Dem Wahlkampf schadete das nicht, am Ende setzte sich der Gewinner schon im ersten Wahlgang durch. Damit blieb nur noch die Frage offen: Was soll denn nun im Dorf gebaut werden? Eine Kirche, eine Eishalle oder soll doch der Hafen für die Elektroyachten kommen?
Schulschließung vs. Freibaderhalt
Diese Fragen waren jedoch schon am nächsten Tag nebensächlich. Nach der Vorbereitung der Ratssitzung wurde heiß diskutiert. Bereits beim Thema Schulrenovierung kostete das Abstimmungsverhalten der eigenen Fraktionskolleginnen und -kollegen manch ein Ratsmitglied den eigenen Job. Schulschließungen kommen eben selten gut an. So hieß es zwischenzeitlich: „Hörst du endlich auf, mir in den Rücken zu fallen?“ Nichtsdestotrotz besonnen sich die temporären Kommunalverantwortlichen schnell wieder auf die inhaltliche Arbeit.
Planspiel fördert Kompromissbereitschaft
Nachdem sie manche Tagesordnungspunkte langsamer, andere schneller bearbeiten konnten, wartete das Thema Freibad auf der Agenda. Nach vielem Hin und Her stand plötzlich zur Debatte, ob es möglich sei, statt kontrovers abzustimmen, aus den fünf Anträgen einen einzigen Kompromissantrag zu schmieden. So kombinierten die Schülerinnen und Schüler nach wenigen Minuten alle Konzepte erfolgreich in einem Antrag. Die ausufernde Debatte stieß jedoch auf Gegenwind: Aus der anderen Saalhälfte forderten fünf Ratsmietglieder den sofortigen Schluss der Debatte. Nachdem dieser Antrag eine Mehrheit fand, konnte auch der Kompromiss mehrheitlich beschlossen werden. Damit ging auch dieser Planspiel-Tag zu Ende – Wattenburg war um eine Schule ärmer, aber um ein Schwimmbadkonzept reicher.
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