Klimafinanzierung ist bei den Verhandlungen den UN-Klimakonferenzen alljährlich ein Thema. Was darunter zu verstehen ist – darüber gibt es unterschiedliche Auffassungen. Die Einigung auf ein Verständnis von Klimafinanzierung wäre aber essenziell, um das Instrument als solches voranzutreiben. Die Zeit drängt: Die UN geht von mindestens sechs Billionen US-Dollar bis 2030 aus, die die Entwicklungsländer benötigen, um die Hälfte ihrer nationalen Klimaziele zu erreichen.
Allerdings: Der Fokus auf immer mehr öffentliche Gelder wird nicht die Lösung für die globale Energiewende sein. Für mehr privates Kapital in den Entwicklungs- und Schwellenländern, müssen aber die Rahmenbedingungen stimmen. Nach wie vor verringern systemische Risiken das finanzielle Engagement vor Ort.
Gleichzeitig gilt es, die Anpassung stärker in den Fokus zu stellen. Obwohl ihr im Pariser Klimaschutzabkommen eine übergeordnete Bedeutung zuteilwird, befinden sich die Finanzierungen in den Entwicklungsländern unterhalb der Schwelle, um dort eine effektive Antwort auf den Klimawandel zu geben und die Finanzierungslücke wächst. Mit den immer höheren Summen nimmt aber auch das Risiko für Korruption zu. Die Wirksamkeit von Klimafinanzierung ist nicht nur von der Höhe der Gelder abhängig, sondern auch von guter Regierungsführung und rechenschaftspflichtigen Institutionen.
Für eine gerechtere Energiewende wäre zudem auch Chinas finanzielle Mitwirkung an den multilateralen Klimafonds zentral. Doch weil Peking auf seinen Status, Entwicklungsland zu sein, beharrt, sieht es dafür keinen Anlass. Allerdings könnte die Zusage der Vereinten Arabischen Emirate bei der COP28, in den Fonds für Schäden und Verluste einzuzahlen, China unter Zugzwang stellen und mit Blick auf das Post-2025 Finanzierungsziel womöglich einen Paradigmenwechsel in der internationalen Klimafinanzierung einleiten.