In der Veranstaltung der Konrad-Adenauer-Stiftung in Kooperation mit der Casino-Gesellschaft Oldenburg wurde Chinas Rückkehr und die Rolle des Landes im Rahmen des internationalen Wettbewerbs diskutiert. Als Experte war der Sinologe, Politologe und Kommunikationswissenschaftler Thomas Awe eingeladen. Er ist seit den 70er Jahren in der Konrad-Adenauer-Stiftung engagiert und war in dieser Zeit unter anderem mehrere Jahre Vertreter der KAS in China.
Awe begann seinen Vortrag damit, dass China eine weit zurückreichende Geschichte vorweise, in der es lange eine Großmacht gewesen sei. Chinas steige nicht auf, sondern kehre, nach dessen Selbstverständnis, an seinen eigentlichen Platz als führende Macht im internationalen System wieder zurück.
Im weiteren Verlauf sprach Awe über die Wahrnehmung Chinas in Deutschland. Das Problem sei, dass häufig entweder einseitig negativ oder einseitig positiv über China berichtet werde und wir uns von Nachrichtenfronten beeinflussen lassen würden. Wichtig für deutsch-chinesische Beziehungen sei es zwar Kritik zu üben, den Chinesinnen und Chinesen jedoch immer würdevoll entgegenzutreten. Zudem machte Awe deutlich, dass es schwierig sei von einem China zu sprechen. Aufgrund der Größe des Landes würden sich Mittel-, Ost- und West-China so stark unterscheiden, dass man eigentlich von drei Chinas sprechen müsse. Dies sei vor allem ein Problem, wenn man die Meinung der Menschen in den großen Städten an der Ostküste betrachten würde und diese als repräsentativ für die gesamte Bevölkerung ansehen würde.
Awe machte abschließend deutlich, wie sich das Land selbst sehe. Es verstehe sich als Reich der Mitte und damit als Zentrum der Welt. Darüber hinaus würde sich China als Einheitsstaat identifizieren. Der Familienzusammenhalt hätte dort einen hohen Stellenwert. Awe brachte im Rahmen dessen die Bezeichnung „Land der Familien“ an. Zudem fasste Awe die Selbstwahrnehmung Chinas mit dem in China verbreiteten Bild, dass alles unter dem Himmel China sei, zusammen.
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