Rapoarte de eveniment
Im Rahmen der Eröffnung diskutierten Prof. Dr. Robert von Steinau-Steinbrück, der Vorsitzende der Stiftung 20. Juli 1944 und deren Kuratoriumsvorsitzender Dr. Axel Smend mit den beiden Schülern Victor Passfall und Dorothea Douglas. Beide Herren sind Nachkommen deutscher Widerstandskämpfer und konnten den Schülern so ein eindrückliches und detailliertes Bild der damaligen Umstände vermitteln.
Der Großvater von Prof. Dr. von Steinau-Steinbrück war zunächst als Jurist begeistert in die NSDAP eingetreten und hatte Stück für Stück erkannt, dass die Wurzeln des Regimes Gewalt und Unrecht sind. Nur ein gewaltsamer Umsturz könne Deutschland vor dem Schlimmsten bewahren. Danach beteiligte er sich aktiv an der Operation Walküre. Er überlebte durch mehrere glückliche Umstände und konnte 1945 befreit werden.
Auch Dr. Smends Vater war am Attentat des 20. Juli beteiligt. Nach dessen Scheitern wurde er festgenommen und in Berlin Plötzensee hingerichtet. Danach war es für die Familie schwer wieder Fuß zu fassen. Viele Deutsche sahen in Dr. Smends Vater auch nach dem Krieg noch den Verräter. Hilfe bekamen sie von einer Organisation, welche sich speziell um Familien des 20. Juli kümmerte und aus der später die heutige Stiftung 20. Juli 1944 entstand.
„Diese Männer haben Zivilcourage gezeigt und sind teilweise dafür gestorben“, so von Steinau-Steinbrück. Die Ausstellung sei besonders für Jugendliche konzipiert, um darauf aufmerksam zu machen, dass nicht Heldentaten notwendig sind, sondern oft schon kleine Dinge ausreichen um etwas zu bewegen. Die einzige Vorraussetzung sei der Mut dazu. Heute in einer Demokratie müsse dies bedeutend leichter sein als zu Zeiten des NS-Regimes.
Den Schülern sind die Werte einer Demokratie durchaus bewusst. Victor Passfall (11. Klasse) betonte ausdrücklich, dass Freiheit und sowohl physische als auch psychische Unversehrtheit für ihn die höchsten Güter sind. Was sei ein Leben ohne Freiheit?
Da es immer weniger Zeitzeugen geben wird, müssen neue Wege beschritten werden, um der jungen Generation die Verbrechen von damals und das große Glück ihrer heutigen Freiheit zu verdeutlichen. Prof. Dr. von Steinau-Steinbrück sieht vor allem in der Darstellung verschiedener Einzelschicksale einen guten Ansatz dieses Problem zu lösen. Daher seien in der Ausstellung auch weniger Bekannte Menschen wie Liane Berkowitz vertreten, die nichts weiter getan hatte, als Zettel mit antinationalsozialistischen Sprüchen am Kurfürstendamm zu verteilen.
Dennoch müssen junge Leute kritisch bleiben und Dinge hinterfragen, so Dr. Smend. Er appellierte an die Schüler zu protestieren, die eigene Meinung zu äußern und den Mut zu haben, sich für andere einzusetzen.
Ein besonderer Dank gilt den den beiden Vertretern der Stiftung 20. Juli 1944 für ihr Engagement sowie Frau Karin Röschel, der Direktorin der John-F.-Kennedy School, für ihre Gastfreundschaft. In den Dank eingeschlossen ist Annette von Schlabrendorff, ebenfalls Verwandte eines Widerstandskämpfers, deren Initiative es zu verdanken ist, dass die Ausstellung an der Schule gezeigt werden konnte.
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