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Wie sehen uns die Amerikaner?

Alfons Schöps, seit 1993 Geschäftsführer der „Partnerschaft der Parlamente e.V.“, hielt beim KAS-Seminar „Deutsche und Amerikanische Werte“ einen Vortrag über "Wie sehen uns die Amerikaner? Welche Werte verbinden, welche trennen uns?".

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Die „Partnerschaft der Parlamente e.V.“ (PdP) ist ein eingetragener Verein, der den politischen Austausch deutscher und amerikanischer Abgeordneter aus den Parlamenten der Bundesländer und Bundesstaaten voranbringen will. Dazu führt die „PdP“ regelmäßig Mitgliederreisen der Parlamentarier in die USA und Kanada durch; hierbei werden vor allem Einblicke in die Innenpolitik der beiden Länder vermittelt. Dies könne man aufgrund des strammen Programms nicht mit Urlaubsreisen vergleichen.

In seinem einstündigen Vortrag kam Alfons Schöps auf die wichtigsten gesellschaftspolitischen Themen der Amerikaner zu sprechen, und verglich diese mit der deutschen Haltung dazu. So sei die amerikanische Einstellung zur Umweltpolitik und Nachhaltigkeit völlig verschieden von der unsrigen. Einerseits seien z.B. McDonalds, Starbucks, WalMart und SUVs Teil des „American way of live“, andererseits gebe es jedoch eine wachsende Umweltbewegung, die Wert auf Nachhaltigkeit und „Green Economy“ lege, bei der sich Ökologisches und Ökonomisches vereint. Die Amerikaner hätten jedoch im Gegensatz zu den Deutschen „Spaß“ daran, sich „für den Planeten“ einzusetzen. Dahinter steht wiederum der Wunsch, den eigenen Kindern eine möglichst heile Welt zu hinterlassen.

Auf sehr lebendige Weise beschrieb Schöps auch das amerikanische Schulsystem sowie die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zum deutschen. In den USA besuchten die meisten Kinder die (steuerfinanzierten) staatlichen Schulen, der Anteil der Schüler an privaten Schulen betrage aktuell 12%. Das amerikanische Schulsystem beginne mit der „Elementary school“. Diese sei vergleichbar mit der deutschen Grundschule. Danach folge von Klassenstufe 5-9 die Junior High School/Middle School und ab Klasse 9 die High School. Eine Aufteilung der Kinder in die Schulformen Gymnasium, Realschule und Hauptschule gebe es nicht; in den USA besuchten die Kinder gemeinsam je nach Alter die vorgesehene Schulstufe. Grundproblem des amerikanischen Bildungssystems sei jedoch das schlechte Ansehen des Lehrerberufs und als Reaktion daraus ein Mangel an Lehrkräften. Lehrer seien schlecht bezahlt (umgerechnet nur 33000-40000 € im Jahr) und es gäbe es keinen Beamtenstatus, d.h. sie könnten leicht ihre Arbeit verlieren, sollte der zuständige Bundesstaat oder die zuständige Gemeinde am Bildungswesen den Rotstift ansetzen. Als extremes Beispiel führte Schöps den Raum Houston/Texas an, wo es allein 18000 freie Lehrerstellen gebe.

Alfons Schöps sprach auch über „deutsche und amerikanische Werte“ und führte aus, dass die deutsch-amerikanischen Beziehungen auf einer Wertegemeinschaft basierten, die vor allem durch Menschen- und Bürgerrechte als Eckpfeiler offener Gesellschaften zusammengehalten werde. Die Amerikaner schätzten an deutschen Produkten den Wert der Qualität sowie akribisches und effizientes Arbeiten. Zentrale Werte in den USA seien eben auch Erfolgsstreben und Leistung. Dieses Streben gehe auf den Gründungsmythos der USA zurück, den „American Dream“, wonach es jeder (Zuwanderer) mit harter Arbeit und Gottes Hilfe „vom Tellerwäscher zum Millionär“ schaffen könne. Amerikanischen Umfragen zufolge ist Deutschland nach wie vor führend in Forschung und Technologie. Die Deutschen wiederum schätzen Barack Obama nach wie vor, so würden gegenwärtig 92 Prozent der Deutschen Obama zum US-Präsidenten wählen.

Jan-Niklas Kuhfahl (FSJ Politik Niedersachsen)

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