Analysen und Argumente
Zum Mitnehmen
- Von 1945 bis zur Gegenwart hat in der Bundesrepublik Deutschland ein beachtliches Umdenken in Bezug auf elterliche Erziehungspraktiken stattgefunden. Durch die fortschreitende gesellschaftliche Liberalisierung sowie durch die binnenfamiliale Neuverteilung von Funktionen und Autorität nach dem Krieg wurde autoritäres Erziehungsverhalten sukzessiv durch demokratische Erziehungsstile zurückgedrängt.
- Der kulturelle Umbruch in den 1960er Jahren bringt das theoretische Konstrukt „Antiautoritäre Pädagogik“ hervor. Zudem produziert der zunehmende Pluralismus und heterogene Rat in den Elternbüchern eine allgemeine Erziehungsunsicherheit.
- Der Übergang zu einer Informations- und Wissensgesellschaft in den 1970er Jahren löst einen Pädagogisierungsschub aus. Individualisierungsprozesse spiegeln sich in der expandierenden Ratgeberliteratur; zurück bleiben überforderte Eltern.
- Im Jahr 1980 wird der Befehlshaushalt auch gesetzlich vom Familienmodell des Verhandlungshaushalts abgelöst. Die Machtbalance verschiebt sich gegen Ende der Dekade in einem demokratischen Rahmen zugunsten der Kinder und Jugendlichen.
- Eine neue Ära von Elternratgebern beginnt 1990: Der „Autoritative Erziehungsstil“ ist fokussiert auf die Eltern-Kind-Beziehungskompetenz und Autonomieentwicklung.
- Sisyphos oder die unendliche Suche nach der „richtigen Erziehung“: Ein demokratisches Erziehungskonzept, das kindliche Bedürfnisse und Entwicklungen in den Mittelpunkt stellt, macht Elternschaft heute zu einer anspruchsvollen Gestaltungsaufgabe.
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Die Reihe informiert in konzentrierter Form über Analysen der Konrad-Adenauer-Stiftung zu relevanten aktuellen Themen. Die einzelnen Ausgaben stellen zentrale Ergebnisse und Empfehlungen eigener und externer Expertinnen und Experten vor, bieten Kurzanalysen von rund fünf Seiten und nennen KAS-Ansprechpartnerinnen.
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